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Greenpeace-Test: Belastung von Tomaten mit Pestiziden sinkt

Problematisch bleibt die steigende Zahl verschiedener Pflanzengifte

(lifePR) (Hamburg, )
Nach einer neuen Greenpeace-Untersuchung sind Cherry- und Strauchtomaten aus Supermaerkten und Discountern mit weniger Pestiziden belastet als in den Vorjahren. Die Umweltschutzorganisation muss keine der 52 Proben aus konventionellem Anbau wegen Ueberschreitung der gesetzlichen Hoechstwerte beanstanden . Greenpeace erkennt in dieser und weiteren 2009 und 2010 durchgefuehrten Untersuchungen einen Trend zu geringerer Belastung von Gemuese.

"Die Belastung mit Pestiziden laesst sich offenbar deutlich staerker senken, als Industrie und Produzenten noch vor fuenf Jahren behaupteten", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. "Mit der Kampagne gegen Gift im Essen hat Greenpeace erheblichen Druck auf die Handelsketten ausgeuebt. Bei den Tomaten zeigen die Programme zur Pestizidreduktion jetzt Wirkung."

Allerdings ist die Zahl der konventionellen Proben gesunken, die gaenzlich unbelastet sind. Das von Greenpeace beauftragte Labor fand in fast allen Proben Rueckstaende, wenn auch meist in geringer Konzentration. In den Vorjahren enthielten 30 Prozent der Tomaten keine Pestizide, jetzt sind es nur 3,4 Prozent.

Besorgniserregend ist die Vielzahl verschiedener Pestizide in einer Probe. Zunehmend werden mehrere Pestizide eingesetzt, um die Hoechstmenge bei einem einzigen Stoff nicht zu ueberschreiten. "Auf einigen Tomaten finden sich Cocktails aus bis zu 11 verschiedenen Pestiziden. Das sind zu viele. Hier muessen die Hersteller noch einiges tun", fordert Santen. Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind gerade diese Mehrfach-Belastungen gesundheitlich bedenklich. Entsprechende Proben bewertet Greenpeace als "nicht empfehlenswert".

Bio-Tomaten sind kaum belastet. Zwei Bio-Cherrytomaten sind mit einem Pestizid verunreinigt, das fuer den Oeko-Anbau zugelassen ist. Die Konzentration des Wirkstoffs Spinosad, der Bienen schaedigen kann, in einer Probe bewertet Greenpeace als zu hoch fuer Bioware. Greenpeace empfiehlt nach wie vor, Bio-Ware zu kaufen. Verglichen mit konventioneller Ware ist ihre Belastung immer noch gering.

Greenpeace-Mitarbeiter kauften im Maerz in Berlin, Hamburg, im Bonner Raum, in der Region Frankfurt/Main, in Leipzig und Muenchen 61 Tomaten-Proben. Eingekauft wurden diese in sechs fuehrenden Supermarktketten: Aldi, Edeka, Lidl, Metro (Real und Kaufhof), Rewe (auch Penny) und Tengelmann/Kaiser's. Die Proben ueberpruefte ein fuer die Untersuchung von Pestizidrueckstaenden in Lebensmitteln zertifiziertes Labor auf ueber 350 verschiedene Rueckstaende. Auffaellige Befunde ueberpruefte ein zweites Labor.

Das WDR-Wissenschaftsmagazin "Quarks & Co" hat die Untersuchung begleitet: Sendung am Samstag, 15. Mai, 12.00 Uhr (Wdh.).
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