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Greenpeace verklagt Atomaufsichten in Bayern und Baden-Wuerttemberg wegen Untaetigkeit

AKW Isar und Philippsburg sollen aufgrund mangelnden Schutzes vom Netz

(lifePR) (Hamburg/Muenchen/Stuttgart, )
Greenpeace hat heute zwei Untaetigkeitsklagen gegen die Atomaufsichten von Bayern und Baden-Wuerttemberg bei den zustaendigen Verwaltungsgerichten eingereicht.

Beide Atomaufsichten haben bisher nicht auf die Antraege der Umweltorganisation auf Widerruf der Betriebsgenehmigungen fuer die AKW Philippsburg 1 und Isar 1 reagiert. Die AKW sind nicht gegen den Aufprall eines Verkehrsflugzeugs geschuetzt, der einen schweren Reaktorunfall ausloesen koennte. Greenpeace fordert von den zustaendigen Ministern Markus Soeder (CDU, Bayerischer Staatsminister fuer Umwelt und Gesundheit) und Tanja Goenner (CDU, Umweltministerin des Landes Baden-Wuerttemberg) mit Philippsburg 1 und Isar 1 zwei der riskantesten deutschen Atomkraftwerke vom Netz zu nehmen.

" Die Hinhaltetaktik von Soeder und Goenner ist unverantwortlich", sagt Heinz Smital, Atom-Experte bei Greenpeace. "Isar 1 und Philippsburg 1 gehoeren zu den aeltesten AKW in Deutschland. Sie sind nachweislich besonders schwach gegen einen Flugzeugabsturz gesichert. Die Union muss Verantwortung uebernehmen und die alten Meiler endlich stilllegen."

Bereits im Dezember 2001 hatte die Umweltorganisation gemeinsam mit Anwohnern erstmals den Widerruf der Betriebsgenehmigungen fuer die Atomkraftwerke Philippsburg 1 und Isar 1 beantragt. Die Antraege wurden vor drei Monaten erweitert und erneut eingereicht. Ausbreitungsrechnungen von Greenpeace fuer einen schweren Reaktorunfall in den AKW Isar 1 und Philippsburg 1 belegen, dass die radioaktive Kontamination vieler Anwohner bereits innerhalb weniger Stunden den behoerdlichen Grenzwert fuer eine Evakuierung bis um das Tausendfache ueberschreiten wuerde. Die toedliche radioaktive Dosis kaeme ueber die Luft und wuerde auch in geschlossenen Raeumen aufgenommen.

Selbst die deutschen Sicherheitsbehoerden schliessen das Risiko eines Terroranschlags aus der Luft auf ein Atomkraftwerk nicht aus. Das belegen interne Dokumente unter anderem des Bundeskriminalamtes. Gleichzeitig ist die bisherige Abwehrtaktik, das Atomkraftwerk im Falle eines Angriffs zu vernebeln, gescheitert. Darin sieht selbst das Bundesumweltministerium "...keine wesentliche Verbesserung der Sicherheit der Kernkraftwerke..." (Protokollentwurf Bund-Laender Fachgespraech vom 23.4.2007).

Zusaetzlich klagt Greenpeace derzeit auf Widerruf der Betriebsgenehmigung von vier weiteren Atommeilern, die unzureichend gegen den Aufprall eines Flugzeugs geschuetzt sind: Biblis A und B, Brunsbuettel und den Pannenreaktor Kruemmel. Eine Klagemoeglichkeit fuer Dritte gegen den Betrieb eines AKW hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 10. April 2008 eingeraeumt. Greenpeace fordert, die sieben aeltesten Atomkraftwerke und Kruemmel sofort still zu legen. Die sieben AKW sind Isar 1, Philippsburg 1, Biblis A und B, Unterweser, Neckarwestheim und Brunsbuettel.
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