"Der Ausstoss von Klimakillern in der industriellen Landwirtschaft hat einen kritischen Punkt erreicht, es muss dringend gegengesteuert werden", sagt Landwirtschaftsexperte Alexander Hissting von Greenpeace. "Mit einfachen Mitteln kann die Landwirtschaft zu einem natuerlichen Speicher von Treibhausgasen werden und so dem Klimawandel entgegenwirken. Die von hohem Energieeinsatz und Chemikalien abhaengige industrielle Landwirtschaft darf nicht weiter staatlich unterstuetzt werden. Greenpeace fordert von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer, eine Abgabe auf Kunstduenger und Pestizide einzufuehren, um Projekte zur klimafreundlichen Umgestaltung der Landwirtschaft zu finanzieren."
Die Landwirtschaft erzeugt Methan, Lachgas und CO2 vor allem durch den uebermaessigen Einsatz von Stickstoffduenger, Urwaldrodungen fuer Acker- und Weideland, die Herunterwirtschaftung von Boeden und die intensive Tierhaltung. Weltweit belaufen sich die Emissionen auf 17 - 32 Prozent des gesamten vom Menschen verursachten Ausstosses von Treibhausgasen. Das entspricht aktuell 8,5 - 16,5 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Äquivalente bezeichnen eine gemeinsame Bewertung fuer Treibhausgase. Methan und Lachgas werden dabei entsprechend ihrer Klimawirksamkeit in Bezug zu CO2 gesetzt.
Die Ueberduengung von Boeden ist nach Berechnungen von Greenpeace der groesste Verursacher von Treibhausgasemissionen in der landwirtschaftlichen Produktion. 2,1 Milliarden Tonnen CO2- Äquivalente gehen jedes Jahr auf das Konto der Stickstoffduengemittel. Die Ueberduengung fuehrt zu Lachgasemissionen, die fast 300 Mal so klimazerstoerend sind wie CO2. Greenpeace nennt als Klimaschutzmassnahmen in der Landwirtschaft, den Kunstduenger-Einsatz zu verringern, brachliegende Boeden zu vermeiden, den Humusanteil auf dem Acker zu erhoehen sowie weniger Fleisch zu erzeugen.