"Wer Klimaschutz wirklich ernst meint, muss jetzt nicht nur Vattenfall die Rote Karte zeigen, sondern auch Ole von Beust", fordert Karsten Smid, Klima-Experte von Greenpeace. "Zurecht haben in den vergangenen Monaten mehr als 200.000 unzufriedene Kunden bei Vattenfall gekuendigt. Bei der Senatswahl im Februar 2008 koennen sich klimabewusste Buerger auch gleich von Ole von Beust verabschieden." Greenpeace fordert ausserdem das europaeische Klima-Buendnis der Staedte auf, gegen Hamburg ein Ausschlussverfahren einzuleiten. So lange die Regierung am Kraftwerk Moorburg festhaelt, verstoesst Hamburg eindeutig gegen die Satzung des Buendnisses, die eine kontinuierliche Minderung von Treibhausgasen vorsieht. Die Hansestadt ist seit 1992 Mitglied im Klima-Buendnis, dem zurzeit rund 1450 Staedte, Gemeinden und Landkreise angehoeren.
Die vom Senat und Vattenfall vereinbarten zusaetzlichen Ausgleichsmassnahmen zum Kraftwerk Moorburg sind rechtlich als CO2-Minderungsmassnahmen und anlagentechnische Veraenderungen zu sehen und damit Bestandteil des Genehmigungsverfahrens. Da die Plaene massgeblich geaendert wurden, muessen sie neu ausgelegt und eroertert werden. "Es kann nicht angehen, dass die technischen Eckdaten der Anlage Moorburg erheblich geaendert werden, ohne dass die Einwender Gelegenheit hatten sich dazu zu aeussern." so Smid.
Greenpeace erwartet von Buergermeister Ole von Beust, von unabhaengiger Seite ein klimafreundliches Energiekonzept fuer Hamburg entwickeln zu lassen, statt sich von Vattenfall weiter an der Nase herum fuehren zu lassen. Der Energieversorger hat dem Senat saubere Kohle mit einer CO2-Abscheidetechnik versprochen, die bisher noch nicht einmal im Versuchsstadium funktioniert. Vattenfall verspricht eine staerkere Auskoppelung von Waermeenergie ohne zu wissen, wer sie abnimmt. Ausserdem verspricht das Unternehmen, durch den Bau des Kraftwerks 2,3 Millionen Tonnen CO2 einzusparen, ohne hierfuer einen schluessigen Beweis zu liefern."Vattenfalls leere Versprechungen werden bald wie Seifenblasen zerplatzen", so Smid, "Das Kohlekraftwerk wird die Atmosphaere fuer die naechsten 40 Jahre mit Millionen Tonnen Kohlendioxid belasten."