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Super-GAU in AKW durch tragbare Waffensysteme moeglich

Greenpeace stellt Studie zu Terrorgefahr durch panzerbrechende Waffen vor

(lifePR) (Hamburg, )
Atomkraftwerke sind staerker durch terroristische Angriffe bedroht als bisher angenommen. Das beweist ein neues Gutachten der unabhaengigen Umweltorganisation Greenpeace. Danach sind neben einem gezielten Flugzeugabsturz auch konventionelle panzerbrechende Waffensysteme geeignet, einen schweren Reaktorunfall mit hoher Freisetzung von Radioaktivitaet auszuloesen. Derartige Waffen sind mobil vom Boden aus einsetzbar und koennten sich bereits in den Haenden von Terroristen befinden. Greenpeace fordert, die sieben aeltesten Atomkraftwerke und Kruemmel sofort stillzulegen und die restlichen Atomkraftwerke bis 2015 endgueltig abzuschalten.

"Es ist unverantwortlich, die alten und besonders gefaehrdeten Atomkraftwerke weiter laufen zu lassen. Sie sind nukleare Minen, die jederzeit zuenden koennen", sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace.

"Das Risiko durch Terrorangriffe ist Bundeskriminalamt und Aufsichtsbehoerden lange bekannt, es wird jedoch von der schwarzgelben Bundesregierung vorsaetzlich ignoriert. Profitinteressen der Atomkonzerne sind fuer Merkel offenbar wichtiger als die Sicherheit der Buerger."

Laut Gutachterin Oda Becker, Diplom-Physikerin an der Fachhochschule Hannover, koennten die Schuesse der russischen Panzerabwehrlenkwaffe AT-14 Kornet-E die Stahlbetonwand aelterer Reaktorgebaeude durchschlagen.

Bestueckt mit sogenannten thermobarischen Gefechtskoepfen mit enormer hitzeentwickelnder Sprengkraft, koennte es im Inneren des Reaktors zu einer Kernschmelze bei offenem Containment mit katastrophalen Folgen kommen. Die Panzerabwehrlenkwaffe kann vom Boden oder einem Fahrzeug aus bis zu fuenf Kilometern Entfernung leicht bedient werden, weist eine hohe Treffergenauigkeit auf und ist nach Greenpeace-Recherchen auf dem grauen Markt erhaeltlich. Gebiete in einer Groesse bis zu 100.000 Quadratkilometern waeren unbewohnbar. Greenpeace hat das vollstaendige Gutachten heute an das Bundesinnenministerium, das Bundesverteidigungsministerium und das Bundeskriminalamt weitergeleitet.

Bundeskriminalamt : Bereits 2001 Hinweise auf terroristische Aktionen gegen AKW

Umweltminister Norbert Roettgen (CDU) hat mehrfach betont, bisher seien bei der Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke noch keine Lehren aus den Terrorattacken vom 11. September 2001 in den USA gezogen worden. Die von Roettgen vorgeschlagene Nachruestung der Meiler auf Basis eines Absturzes des Flugzeugs Airbus A320 fehlt im neuen Energiekonzept der Bundesregierung. Stattdessen macht Schwarz-Gelb den Atomkonzernen weitreichende Zugestaendnisse und will zusaetzlich das bisherige Klagerecht betroffener Buerger gegen ein Atomkraftwerk in einer geplanten Novelle des Atomgesetzes abschaffen.

Bereits 2001 warnte das BKA in einem internen Papier vor Hinweisen "auf moegliche terroristische Aktionen gegen kerntechnische Einrichtungen in Deutschland - im Zusammenhang mit der Irak/Kuwait-Krise sowie vor dem Hintergrund des Jugoslawienkonfliktes".
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