"Die Belastung von Obst und Gemuese mit giftigen Pestiziden ist seit Jahren viel zu hoch. Doch jetzt ist Bewegung in die Lebensmittelbranche geraten", freut sich Greenpeace Chemie-Experte Manfred Krautter. "Fuenf der sechs Supermarktketten, deren Angebot wir in den letzten Jahren auf Pestizide untersucht haben, treten jetzt auf die Pestizidbremse. Lediglich Marktfuehrer Edeka drueckt sich noch um eindeutige Ziele und Massnahmen."
Auch Tengelmann ist damit der sogenannten "70 Prozent-Initiative" beigetreten, die in den letzten Monaten von Rewe und dem Metro-Konzern gestartet wurde. Auch Tengelmann hat jetzt seine Lieferanten aufgefordert, die neuen Standards einzuhalten. Bei Verstoessen droht die Auslistung. Damit ist die Tengelmann-Gruppe der fuenfte Lebensmitteleinzelhandels-Konzern, der als Reaktion auf eine mehrjaehrige Greenpeace-Kampagne gegen Gift im Essen verschaerfte Standards einfuehrt.
Schon 2006 hatten die Discounterketten Lidl und Aldi aehnliche Programme mit zum Teil noch schaerferen Grenzen fuer die Pestizidgehalte in Kraft gesetzt.
Greenpeace fordert Tengelmann und die anderen Handelsketten auf, die neuen Standards nicht nur in Deutschland, sondern auch international anzuwenden und den Verbrauchern in Zukunft moeglichst pestizidfreie Lebensmittel anzubieten. In einer repraesentativen Umfrage, die Greenpeace im April veroeffentlicht hatte, sprachen sich 71 Prozent der befragten Bundesbuerger dafuer aus, dass Obst und Gemuese vollkommen frei von Pestizidrueckstaenden sein sollten.
Greenpeace hatte zuletzt im Februar 2007 einen Supermarkt-Vergleich fuer Pestizide in Obst und Gemuese vorgelegt, bei dem Kaiser’s/Tengelmann auf dem letzten Platz landete. Zur Tengelmann-Gruppe gehoeren die Supermarktketten Kaiser’s, Tengelmann, Plus und A&P. Sie ist mit sechs Prozent Marktanteil der fuenftgroesste Lebensmitteleinzelhandels-Konzern in Deutschland.