"Die Fischereipolitik Europas ist am Ministerrat gescheitert, der Jahr fuer Jahr die Ueberfischung der Meere zulaesst. Waere der Fischereirat ein Unternehmen, haette man die Geschaeftsfuehrung laengst wegen Versagens entlassen?, sagt Greenpeace-Fischereiexpertin Iris Menn. "Die europaeische Fischerei ist ein milliardenschweres Minusgeschaeft, das mit staatlichen Zuschuessen kuenstlich am Leben erhalten wird. Das muss ein Ende haben. Die europaeische Fischerei muss so ausgerichtet werden, dass sie nicht mehr die Umwelt und die Fischbestaende zerstoert und den Fischern eine Zukunft gibt."
Die Politik des Fischereirates fuehrt seit den achtziger Jahren zu einem massiven Rueckgang der kommerziell genutzten Fischbestaende Europas. Jedes Jahr wurden die wissenschaftlichen Empfehlungen fuer niedrigere Fangquoten und die Vorschlaege der Europaeischen Kommission ignoriert. Auch die Artenvielfalt der Meere und ihre Lebensraeume sind durch viel zu hohe Fangquoten und durch zerstoererische Fischereimethoden bedroht. 75 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestaende sind fast oder voellig ueberfischt.
Auch von den heute beginnenden Verhandlungen ist kein Kurswechsel zu erwarten. Kern des von Greenpeace geforderten Massnahmenpaketes ist die Ueberantwortung des Meeresschutzes an die europaeischen Umweltminister und die Einrichtung grossflaechiger Meeresschutzgebiete. Diese duerfen nicht befischt oder auf andere Weise genutzt werden. In diesen Gebieten koennten sich die zerstoerten Fischbestaende und das Meeresoekosystem erholen.
Angesichts des katastrophalen Zustands der weltweiten Fischbestaende muss neben der Politik auch der Lebensmittelhandel Verantwortung fuer eine nachhaltige Nutzung der Bestaende uebernehmen. Doch Supermaerkte und Discounter gehen sehr unterschiedlich vor beim Einkauf ihrer Ware. Wer umweltvertraeglich gefangene Fische anbietet und wer nicht, zeigt der neue Supermarkt-Vergleich von Greenpeace, der am kommenden Mittwoch, 19.12.2007, auf einer Pressekonferenz bei Greenpeace in Hamburg veroeffentlicht wird.
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