Bauen im Takt des Erfolgs
Die Zusammenarbeit von GRIFFNER und der juwi Holding AG bewährte sich erstmals schon vor vier Jahren: 2008 zog das Unternehmen mit 300 Mitarbeitern in die neue Firmenzentrale, die als "das energieeffizienteste Bürogebäude der Welt" enorme Aufmerksamkeit erregte und unter anderem mit dem "Deutschen Klimaschutzpreis 2008" und im Folgejahr mit dem "Clean Tech Media Award" geehrt wurde. Nicht minder faszinierend als die nachhaltige Holzbauweise im großen Stil, der geringe Primärenergieverbrauch und die Gewinnung regenerativer Energie war die außergewöhnliche Architektur, mit der juwi auf eine ausgewogene Life-Work-Balance der Mitarbeiter zielte. Und deren Zahl stieg rasant mit dem Erfolg, der so den Takt für Folgeprojekte vorgab: Schon wenig später folgten in einem zweiten Bauabschnitt drei weitere viergeschossige Büromodule und schafften Raum für zusätzlich 400 Mitarbeiter. Jetzt, nachdem auch der dritte Bauabschnitt mit neuem Zentralgebäude und großer Kantine abgeschlossen ist, können in der Wörrstädter Firmenzentrale bis zu 1.500 Menschen arbeiten.
Hohe Anforderungen erfüllt
Der Wunsch nach einer nachhaltigen Bauweise mit hoher ökologischer Qualität und das planmäßig enorme Wachstum des Unternehmens verlangten nach einer zügigen Bauausführung, und GRIFFNER versteht sich wie kaum ein anderes Unternehmen darauf, beides miteinander zu verbinden. Darüber hinaus hatte das Unternehmen aus Österreich schon beim ersten Bauabschnitt im Jahr 2008 bewiesen, dass ökologischer Holzbau mit hoher Wärmedämmung sowohl im Winter als auch im Sommer die Energiekosten drastisch zu reduzieren vermag: Die beliefen sich einschließlich Strom auf nur rund zwei Euro/m² und Jahr - etwa ein Zehntel dessen, was heute als üblich gilt. Die kurzen Bauzeiten sind das Ergebnis der bewährten GRIFFNER-Systembauweise: Die Holzbauteile entstehen unter kontrollierten Bedingungen im Werk und ermöglichen eine modulare Bauweise mit großer Präzision und sehr hohem Vorfertigungsgrad - bis hin zur Möglichkeit, haustechnische Komponenten bereits vorzuinstallieren.
12 Monate Bauzeit
Auf einer Grundstücksfläche von über 2.000 Quadratmetern entstanden so nach sechs Monaten Planung und 12 Monaten Bauzeit mit GRIFFNER als Generalunternehmer die neue, über 1.500 Quadratmeter große Mensa und das künftige Zentralgebäude mit einer Bruttogeschossfläche von über 11.000 Quadratmetern. Das 13 Meter hohe Verwaltungsgebäude besteht aus zwei V-förmig angeordneten, durch ein Lichthaus über dem Haupteingang miteinander verbundenen Bürokuben. Diese umfassen Empfang, Ausstellung, Büro- und Besprechungsräume. Über dem Lichthaus befindet sich eine gedrehte Vorstandsebene mit einem aus Brettsperrholzelementen gefertigten, frei tragenden Dach mit bis zu 23 m Spannweite. Insgesamt konnten so vier Vollgeschosse über der Geländeoberkante geschaffen werden. Das Bürogebäude wurde in Holzskelettbauweise errichtet, die Außen- und Innenwände dabei als Holzriegelwandelemente vorgefertigt auf die Baustelle geliefert und montiert. Die Bürokuben besitzen eine hinterlüftete Fassade aus unbehandeltem europäischem Lärchenholz, die im Fensterbereich mit farbigen Faserzementplatten durchbrochen ist, das Lichthaus hat eine Holz-Pfosten-Riegel-Fassade, die mit einem feststehenden Sonnenschutz aus Lärchenholzlamellen geschützt wird. Das Lichthaus besitzt ein Glasdach, das der Holz-Pfosten-Riegel-Fassade entspricht.
Auf Stahlbetonstützen gelagerte Holzleimbinder als Mehrfeldträger mit Spannweiten bis zu 38 m bilden die mit einer PV-Anlage versehene Dachkonstruktion der Mensa. Neben Restaurant und Betriebsküche verfügt sie über eine Galerieebene mit zusätzlichen Besprechungsräumen und über eine außen liegende Terrasse. Sie ist ausgelegt auf bis zu 2.000 Mahlzeiten täglich und dient auch als Veranstaltungszentrum auf dem Firmengelände.
Um das anspruchsvolle Energiekonzept der beiden Gebäude optimal umzusetzen, arbeiteten GRIFFNER und die Spezialisten von juwi Green Buildings während der gesamten Planungs- und Bauphase eng zusammen. Damit das Konzept greifen konnte, war eine besonders gedämmte und luftdichte Hülle erforderlich, welche durch das ökologische Wandsystem von GRIFFNER erreicht wurde. Gleichzeitig sorgen dreifachverglaste Holz-Alu-Fenster mit elektrischen Raffstores für sommerlichen Wärmeschutz. Erwartet wird ein deutlicher Energieüberschuss - somit darf für dieses Plusenergie-Konzept erneut mit großem öffentlichem Interesse gerechnet werden. "In dem neuen Zentralgebäude wurde unsere Firmenphilosophie von Nachhaltigkeit und Arbeiten im Einklang mit der Umwelt eins zu eins umgesetzt", lobt denn auch juwi-Vorstand Matthias Willenbacher.
Holz im Objektbau
Nachwachsende, ökologische Bau- und Dämmstoffe wie Holz, Kork und Zellulose gewinnen in Verbindung mit der Nutzung regenerativer Energien durch entsprechende Architektur und Haustechnik auch beim Bau gewerblich genutzter Gebäude zunehmende Bedeutung. Zukünftig werden sie klimaneutral und energieeffizient sein - und so ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten sowie durch ihre ökologische Bauweise zu Gesundheit und Wohlbefinden der Angestellten beitragen. Mit dem Großprojekt in Wörrstadt zeigt GRIFFNER, dass diese Zukunft nahe liegt: "Für uns als konsequent nachhaltiges Holzbauunternehmen lautet das Ziel, auch im Objektbau Null- oder Plusenergiegebäude wie für juwi zu schaffen. ", erklärt Thomas Lenzinger, CEO der GriffnerHaus AG. Durch dieses umfangreiche Projekt - der bisher größte Einzelauftrag in der Firmengeschichte -, fühle sich das Unternehmen in seiner strategischen Ausrichtung bestätigt, eine Vorreiterrolle als Generalunternehmer im mehrgeschossigen Holzbau zu übernehmen und so ökologisches Bauen im gewerblichen Bereich stärker voran zu bringen. Lenzinger: "Wichtig für die Akzeptanz sind dabei einerseits sehr hohe Qualität und Detailgenauigkeit der Bauausführung, wie GRIFFNER sie bei der Vorfertigung mit industrieller Präzision erzielt. Andererseits ermöglicht diese modulare Bauweise es, die sonst üblichen Bauzeiten bei größeren Vorhaben wesentlich zu verkürzen." Und zügig musste es in Wörrstadt schon gehen, um mit dem Erfolg und Wachstum bei juwi mitzuhalten.