Auf diese Marktsituation haben sich die GROW-Betriebe jedoch eingestellt und mit zwei unterschiedlichen Lösungen reagiert. Hierbei wird unterschieden zwischen Kunden, welche eine Kennzeichnung auf der Einzelverpackung benötigen, um eine interne Zuordnung zu erreichen und denen die dies ohne Bedruckung gemäß GS1-Anforderungsprofil können.
Kundschaft ohne notwendiger Herstellerkennzeichnung auf der Verpackung:
- Bestellen nur von einem Hersteller. Dieser wiederum hat klare interne Chargendokumentation
- Beziehen spezielle Verpackungstypen und Größen jeweils von einem Hersteller
- Können die Verpackung und zugehörigen Lieferdokumente intern in der Leergutverwaltung zuordnen Kundschaft für die Bedruckung notwendig bzw. sinnvoll ist:
- Großkunden die von verschiedenen Herstellern beliefert werden
- Kundschaft die selbst ein großes Leergutlager für Holzverpackungen haben
- Leergutlager ohne modernstem Warenwirtschaftssystem (z.B. Input-/Output-Scanner)
- Kunden die Verpackungslieferant häufiger wechseln
- Kunden die auch gebrauchte Verpackungen wieder einsetzen Im Rahmen der diesjährigen Audits gemäß GROW-IFSStandard wurden erstmals diese neue Anforderungen nach Kennzeichnung bzw. Rückverfolgbarkeit überprüft.
Hierbei wurde die Zuverlässigkeit dieser zwei unterschiedlichen Praxislösungen überprüft und festgestellt.
Von Vorteil bei diesem Projekt war, dass GROW auf Basis des Standards IFS 4 bereits seit zwei Jahren ein Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltmanagementsystem eingeführt hat. Dort wurden bereits die Weichen für die interne Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe und Produkte gestellt.
Holzsteigenhersteller sind in der Lage die Rückverfolgbarkeit des Rohstoffs Holz bis zum einzelnen Forstbetrieb und häufig sogar den einzelnen Baum (Einschlagnummer) sicher zu stellen. Dies ist nicht nur für die Rückverfolgbarkeit von Bedeutung.
Auf diese Weise wird auch sicher gestellt, dass das Holz weitestgehend aus regionalen Waldbeständen stammt, welche nachhaltig gepflegt und immer wieder aufgeforstet werden. Hiermit tragen Holzverpackungen auch wesentlich zum Natur- und Klimaschutz bei.
Das Jahr 2007 verlief in der Holzbranche bedingt positiv. Leider mussten die gestiegenen Holzpreise erstmals nach über 10 Jahren an die Kundschaft weiter gegeben werden. Diese Preissteigerungen verliefen jedoch deutlich geringer als bei den Wettbewerbsverpackungen. Die Nachfrage war daher ungebrochen mit leicht positiver Tendenz. Dies ist seit einigen Jahren als Trend positiv feststellbar.
Wesentliche Gründe für die moderaten Preissteigerungen waren:
- Hohe Rohstoffeffizienz, hoher Automatisierungsgrad
- Regionale Beschaffung der Rohstoffe
- Sehr geringer Energiebedarf bei der Herstellung
- Vergleichbar geringe Abhängigkeit von Öl- und Gaspreisen
- Stoffliche und energetische Nutzung aller Resthölzer aus der Produktion
- Kein Energie- und Logistikaufwand für Reinigung
- Teilweise eigene Energieerzeugung mit Holzresten
- Durchschnittlich kurze Transportwege zu den Kunden
- Weitgehend regionale Produktion
- Regionale Entsorgung (Wärme-, Stromerzeugung)
Hierdurch ist zu erwarten, dass zukünftige Preissteigerungen ebenfalls moderat in Abhängigkeit von den allgemeinen Holzpreisen verlaufen werden. Hiervon sind jedoch alle Verpackungen auf der Rohstoffbasis Holz betroffen. Erfreulich bleibt jedoch die vergleichsweise geringe Abhängigkeit von steigenden Energiekosten. Gleichzeitig kommt die ständige Weiterentwicklung der energetischen Nutzung von Holzabfällen der Verpackungskundschaft durch positive Preisentwicklung beim Recycling sehr entgegen.
Eigene Energiebedarfe könnten jedoch auch bei der Kundschaft durch eigene Holzheizungen gedeckt werden. Der Brennstoff hierfür wird durch die Holzverpackung quasi kostenlos geliefert. Die Nutzung dieser regenerativen Energie in der Landwirtschaft wird auch politisch und finanziell gefördert.