Seit den 70er Jahren sorgt eine lachende Sonne dafür, dass jedem ein Licht aufgeht, der sich mit dem Thema Atomkraft befasst. Seit vergangener Woche kümmert sich das Bielefelder Unternehmen "modern times" um die neu entfachte Nachfrage dieses Kult gewordenen Logos.
"Eigentlich halten wir uns bei politischen Themen eher zurück", erklärt "modern times"-Geschäftsführer Andreas Mamerow. Mit seinen 40 Mitarbeitern vertreibt Mamerow und sein Partner Eckhard Kühn erfolgreich freche und hintersinnige Postkarten sowie fröhliche Geschenkartikel, "so dass wir uns selbst als 'Boten guter Laune' sehen." Als solcher fungiert auch die lachende Sonne, die eine junge dänische Studentin 1975 entwarf und die fortan zur Ikone der Anti-Atomkraft-Bewegung wurde.
36 Jahre später erlebt die Sonne im Zeichen von Fukushima und Moratorium eine ungeahnte Renaissance. Da sich die Originallizenz noch immer im Besitz einer dänischen Stiftung befindet, war die große Nachfrage aber nicht im großen Stil zu bedienen - bis jetzt. Schnell wurde sich "modern times" mit den Inhabern über die Lizenznutzung einig und produziert nun im Eilverfahren Postkarten, Sticker und Buttons mit dem Logo. "Die Sonne ist grafisch eine Wucht und wird auch im Ausland schnell verstanden", freut sich Mamerow über den prominenten Neuzugang in seinem an kultigen Motiven reichen Sortiment.
Zwei Drittel der Lizenzgebühren gehen im Übrigen direkt an Organisationen, die sich gegen Atomenergie einsetzen. Trotz der politischen Neutralität von "modern times" ist dieses Vorgehen für Mamerow "eine absolute Selbstverständlichkeit". In Deutschland, Österreich und sogar Spanien (überwiegend Buch- und Geschenkehandel) sind Postkarten, Sticker und Buttons für je 1,10 EUR zu haben.