- Depots über die Feiertage stark beansprucht
- Jahresbeginn läuft schleppend an
- Spender mit Blutgruppe Null Rhesus negativ rar
Aufgrund der Feiertage und damit verbundenen Brückentage kamen in den letzten Wochen deutschlandweit weniger Menschen zur Blutspende. Auch zu Jahresbeginn legten sich nicht so Viele auf die Spenderliegen, wie erhofft. Die Lage ist angespannt. "Notfälle sind abgesichert, aber die Bestände an Blutprodukten sind geschmälert", schildert Dr. Barbara Baumann-Baretti, medizinischer Vorstand des Haema Blutspendedienstes, die Situation. Sie appelliert daher an alle Freiwilligen, die nächste Blutspende nicht länger aufzuschieben: "Es besteht aktuell ein großer Bedarf an Blut- und Plasmaspenden." Auf Ferien und Feiertage vorbereiten, können sich die Blutspendeeinrichtungen nur bedingt. Das Problem ist die begrenzte Haltbarkeit von Blutpräparaten. Je nach Art des Produkts können diese nur zwischen vier und 49 Tagen nach der Spende Patienten gegeben werden.
Besonders angesprochen sind Menschen mit der Blutgruppe Null 0Rhesusfaktor negativ. Im Bereich der Blutspende und Transfusionsmedizin haben sie eine einzigartige Besonderheit. Das Blut der sogenannten Universalspender kann nicht nur für Patienten mit dieser, sondern im äußersten Notfall auch für Personen beliebiger anderer Blutgruppen eingesetzt werden. In Mitteleuropa haben lediglich sieben Prozent der Bevölkerung diese Blutgruppe.
Blut spenden kann jeder, der sich gesund fühlt, mindestens 18 Jahre alt ist und nicht weniger als 50 Kilogramm wiegt. Vorzulegen ist lediglich der gültige Personalausweis. Außerdem sollten Spender nicht mit leerem Magen kommen und im Vorlauf der Spende reichlich alkoholfreie Getränke zu sich nehmen - am besten Wasser, Tee oder Säfte. Die Spende an sich dauert ca. zehn Minuten, die Anmeldung und Untersuchung für Erstspender etwa 30 Minuten. Der Haema Blutspendedienst bietet dazu bundesweit in 33 festen Zentren und an jährlich über 1.600 mobilen Blutspendeterminen die Möglichkeit.
Hintergrund
Im Schnitt 15.000 Blutspenden täglich sind notwendig, um den Bedarf an Blutprodukten in Deutschland zu decken. Rund zwei Drittel aller Menschen in der Bundesrepublik sind irgendwann in ihrem Leben auf Blutspenden oder daraus hergestellte Medikamente angewiesen. Doch nicht nur Kranken und Verletzten kommt der freiwillige Aderlass zugute. Neben des kostenlosen Gesundheitschecks und der labor-medizinischen Untersuchung des Blutes erhält jeder Spender einen Nothilfepass mit Ausweisung der Blutgruppe. Studien belegen außerdem: Wer regelmäßig Blut spendet, senkt damit das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Jedem Haema-Blutspender wird auf Wunsch eine Aufwandsentschädigung gewährt.