Seit mehr als 25 Jahren fertigen Menschen mit Behinderung bei der HWK medizinische Liegen für die Diagnose und Therapie. Üblicherweise wird dieses hochwertige Eigenprodukt der HWK nur über autorisierte Fachhändler vertrieben. Eine solche Anfrage, zumal aus Südamerika, war bislang noch nicht vorgekommen: Grund genug, den Hintergrund zunächst gründlich zu prüfen.
Schnell wurde klar, es sich bei dem Hospital um ein absolut seriöses Hilfsprojekt handelt: Der deutsche Chirurg Dr. Klaus-Dieter John errichtete und betreibt mit Unterstützung eines als gemeinnützig anerkannten Verein mit Sitz in Deutschland in Peru eine Klinik für benachteiligte Indios. Das medizinische Personal besteht zum Großteil aus deutschen Fachkräften, die jeweils für ca. zwei Jahre kostenlos in der Klinik arbeiten. Bekannte Unternehmen der Medizintechnik-Branche wie Siemens Medical spendeten den Großteil der technischen Ausstattung.
Aber wie kam es jetzt zum Anruf bei der HWK? Eine deutsche Krankengymnastin wollte mit der Arbeit in der physiotherapeutischen Abteilung des Hospitals beginnen, fand aber keine geeignete Liege vor. Ihr Wunsch war eine HWK-Liege, da sie deren Qualität bereits aus ihrer Praxis in Deutschland zu schätzen gelernt hatte.
Die Chance, hier mit vergleichsweise geringem Aufwand sehr viel für eine bessere medizinische Versorgung der Quechua-Indianer im Hochland Perus zu tun, gab bei der HWK den Ausschlag. Aus gebrauchten Teilen wurde im Rahmen eines Projektes eine neuwertige Liege montiert. Klinikleiter Dr. Klaus-Dieter John, der nach Deutschland gekommen war, um verschiedene Sachspenden entgegenzunehmen, erfuhr erst bei der Übergabe, dass es sich bei der Liege um das Produkt einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung handelt. Tief bewegt fragte er: "Ist es wahr, dass Menschen mit Behinderung in Deutschland ihren Teil beitragen, um die Not der Indios in Peru zu lindern?". Die Antwort war ein klares "Ja": Menschen mit Behinderung leisten ihren Beitrag um die Not anderer Menschen zu lindern.