Hindemith komponierte den „Mathis“ zu Beginn der nationalsozialistischen Diktatur, das Werk wurde 1938 in Zürich uraufgeführt, nachdem die Musik Hindemiths bereits 1936 in Deutschland mit einem Aufführungsverbot belegt worden war. Nur die vorher fertig gestellte Mathis-Sinfonie konnte unter Schwierigkeiten 1934 in Berlin unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler uraufgeführt werden. 1938 emigrierte der Komponist in die Schweiz. Die Titelfigur der Oper, der Maler Matthias Grünewald, spiegelt die Situation des Künstlers in Zeiten politischer Wirrnis wider, der zwischen Bürgerpflicht, politischen Interessengeflechten und künstlerischer wie persönlicher Verantwortung Orientierung sucht. In seiner Musik findet Hindemith eine individuelle Tonsprache, die historische Formen von der Gregorianik bis zu Wagners Musiktheater einbezieht und zu einer neuen, genuinen Klangästhetik verbindet.
Paul Hindemith: Mathis der Maler Mitschnitt aus der Staatsoper Hamburg vom 25.09.2005 Falk Struckmann · Scott MacAllister · Susan Anthony · Inga Kalna · Pär Lindskog Simone Young · Chor der Staatsoper Hamburg · Philharmoniker Hamburg
3 CDs, OehmsClassics OC 908
Veröffentlichung: 20.07.2007