Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger betonte: „In den zurückliegenden zwölf Monaten ist die Zahl der Arbeitslosen im Land Bremen um 16 Prozent gesunken. Die Unternehmen investieren vermehrt in Produktionserweiterungen und schaffen damit die Basis dafür, dass der Aufschwung sich mittelfristig fortsetzen wird.“
Voraussetzung hierfür ist aber, so Dr. Fonger, dass auch in der kommenden Legislaturperiode wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik in Bremen betrieben wird: „Die Vertiefung der Außen- und Unterweser und der weitere Ausbau der Hinterlandanbindungen sind die Basis für weiteres Wachstum im Logistikbereich. Dazu gehört auch die zügige Fertigstellung des Autobahnrings A 281 und eine angebotsorientierte Gewerbeflächenpolitik.“ Daneben seien beim Bürokratieabbau weitere Schritte dringend notwendig, ebenso bei der Sicherstellung wettbewerbsfähiger Standortkosten und dem Ausbau des Technologiestandortes Bremen, sagte er weiter.
Die Situation der Branchen im Einzelnen: Durch die kräftige Konjunkturbelebung hat sich die Umsatzentwicklung in der bremischen Industrie weiter verbessert. Insbesondere die Vorleistungsgüterhersteller zeigen eine dynamische Entwicklung. Auch bei den Investitionsgüterherstellern, wie etwa den Maschinenbauern, wird aktuell eine sehr positive Geschäftsentwicklung verzeichnet. Insgesamt wird daher auch die Industrie in diesem Jahr zum Beschäftigungsaufbau in Bremen beitragen.
Weiterhin gut, wenn auch hinter den Ergebnissen des vorangegangenen Quartals, zeigt sich die Geschäftslage im Groß- und Außenhandel. Vergleichsweise freundlich verlief die Entwicklung im Binnengroßhandel, eine Beruhigung der Geschäfte verzeichnete der Exporthandel.
Für den Einzelhandel befördern die rückläufigen Arbeitslosenzahlen und steigenden Einkommenserwartungen der Konsumenten die Geschäftsprognosen für 2007. Aktuell spürt insbesondere der Warenhausbereich noch die Mehrwertsteuererhöhung, die sich insgesamt allerdings geringer als befürchtet ausgewirkt hat. Weiter verbessert hat sich die Situation des Gastgewerbes. Angesichts freundlicher Preis- und Umsatzerwartungen wurden die Prognosen nochmals angehoben.
Anhaltend gute Geschäfte verzeichnet das Kreditgewerbe. So spiegelt sich die gestiegene Investitionsbereitschaft der Wirtschaft in einem wachsenden Unternehmenskreditgeschäft wider. Für das Versicherungsgewerbe hat die Zahl der Geschäftsjahresschäden zugenommen, das Prämienniveau im Industrieversicherungsbereich bleibt unter Druck. Darum wird die Geschäftslage von dieser Branche lediglich als befriedigend bewertet.
In der Verkehrs- und Logistikwirtschaft hat die ohnehin hohe konjunkturelle Dynamik nochmals an Kraft und Breite gewonnen. Insbesondere Schifffahrtsunternehmen und Spediteure erwarten anhaltend gute Geschäfte. Auch in den unternehmensbezogenen und sonstigen Dienstleistungen setzen sich die guten Geschäftsprognosen unvermindert fort. Die Investitionsbereitschaft in diesen Branchen ist spürbar gestiegen.