Bei der Vorstellung des Frühjahrsreports 2008 sagte Handelskammer-Haupt-geschäftsführer Dr. Matthias Fonger: "Obwohl die Bundesregierung die prognostizierten Wachstumsraten für das Jahr 2009 nach unten korrigiert hat, zeigt sich an der konjunkturellen Verfassung Deutschlands, dass die Wirtschaft im internationalen Wettbewerb strukturell gut aufgestellt ist. Von der unverändert guten Exportnachfrage wird gerade auch die Konjunktur in Bremen profitieren." Zwar bekomme die Wirtschaft die Auswirkungen der Finanzmarktkrise, den Höhenflug des Euro und die steigenden Rohstoffpreise zu spüren, dennoch, so Dr. Fonger, zeigten sich die grundlegenden volkswirtschaftlichen Daten weiterhin positiv: "In Bremen bleiben die Industrie, die Exportwirtschaft und Logistik die Motoren des Wachstums", sagte er.
Die Investitionsbereitschaft der Industrie befindet sich derzeit auf Rekordniveau. Im ersten Quartal 2008 hat sich die Geschäftslage der Unternehmen weiter verbessert. Vor allem der Maschinenbau weist einen guten Auftragseingang und steigende Umsätze auf. Die Bauwirtschaft nennt insgesamt eine geringfügig verbesserte Geschäftslage.
Rückläufig zeigen sich die Geschäfte im Groß- und Außenhandel. Vergleichsweise freundlich verläuft die Entwicklung im Exporthandel. Import- und Binnengroßhandel sprechen noch von einer befriedigenden Geschäftslage.
Für den bremischen Einzelhandel haben sich die Geschäftsaussichten wieder gefestigt. Angesichts einer sich verbessernden Arbeitsmarktlage und der Belebung der Binnennachfrage gehen die meisten Einzelhändler von einer freundlichen Entwicklung ihrer Geschäfte aus. Die Personalnachfrage und die Investitionsbereitschaft im Einzelhandel nehmen zu.
Zufrieden zeigt sich das Gastgewerbe mit der konjunkturellen Entwicklung. Auch die Prognosen der Hoteliers für das laufende Jahr sind positiv. Zurückhaltender äußert sich die Gastronomie, die sich mit Kostensteigerungen konfrontiert sieht.
Auf das Kredit- und Versicherungsgewerbe wirkt sich das aktuelle Börsenumfeld belastend aus. Trotz guter Kreditnachfrage bezeichnet daher das Kreditgewerbe erstmals seit langem seine Geschäftslage als eher unbefriedigend. Das Versicherungsgewerbe verzeichnet ein stabiles Geschäftsklima und erwartet zusätzliches Neugeschäft.
Die Verkehrswirtschaft sieht ihre Geschäftslage überwiegend als weiterhin freundlich an. Insbesondere das Speditionsgewerbe spricht von einer ausgesprochen guten Geschäftssituation. Dennoch hat die Verkehrs- und Logistikwirtschaft ihre Erwartungen insgesamt etwas zurückgenommen. An den positiven Personal- und Investitionsplanungen ändert dies allerdings nichts.
Uneinheitlich zeigt sich der Dienstleistungsbereich. Während sich das Umfeld für die verbraucherorientierten Dienstleistungen verbessert, lässt die Konjunkturdynamik für die unternehmensbezogenen Dienste nach. Alles in allem geht die Branche im Jahresverlauf aber von weiteren Beschäftigungsgewinnen aus.