Die 1997 gegründete Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG überzeugte die Juroren mit ihrem Bildungsprogramm "Forschergarten", das Kinder bereits im Vorschulalter mit naturwissenschaftlichen Phänomenen bekannt macht und das Interesse der Kinder an Technik und Naturwissenschaften fördert. Insgesamt werden 100 Experimente zu Themen wie "Warum geht ein Schiff nicht unter?" oder "Wie entsteht ein Regenbogen?" angeboten, die jährlich von mehreren tausend Kindern durchgeführt werden. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes angehende Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet, um sie zur Durchführung von Experimentierkursen zu befähigen. Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG sichert das Projekt nicht nur finanziell ab, sondern unterstützt zudem die Öffentlichkeitsarbeit des stetig wachsenden Netzwerkes, zu dem Eltern, Pädagogen und andere Unternehmen zählen.
Die Jury entschied sich für die Eckert & Ziegler, da sich das Unternehmen nachhaltig um die Kinderförderung bemüht. Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland sei es eine großartige Idee, Kinder auf spielerische Weise für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, denn unsere Gesellschaft brauche auch in den kommenden Jahrzehnten viele gut ausgebildete Techniker und Ingenieure, so die Jury.
Mit einer Urkunde für den zweiten und dritten Platz- allerdings ohne Preisgeld - wurden das Autohaus Max Saparautzki GmbH & Co. KG und die Velotaxi Berlin GmbH ausgezeichnet.
Die Inhaberin des Autohauses Saparautzki GmbH & Co. KG, Marga Leven, war erstes Fördermitglied des Vereins "Kinderschutzengel", der kranken Kindern und deren Eltern hilft, medizinische Kosten und Operationen zu bezahlen. Darüber hinaus stellt das Unternehmen regelmäßig Fahrzeuge für Transporte zur Verfügung und sponserte in diesem Jahr ein vereinseigenes Fahrzeug. Die Velotaxi Berlin GmbH hat im Jahr 2007 die Initiative "Velotaxi for Charity" ins Leben gerufen, in deren Rahmen sozial benachteiligte bzw. behinderte Kinder kostenlos durch die City gefahren werden und auch in den Genuss einer Stadtführung kommen. Anschließend können die Kinder bei freiem Eintritt den Zoo, Legoland oder das Naturkundemuseum besuchen.
"Gerade die kleineren Firmen sind sehr aktiv und kreativ, wenn es darum geht, ihrem Umfeld zu helfen", sagte Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz bei der abendlichen Preisverleihung im ehemaligen Mendelssohn-Bankhaus in der Jägerstraße 49/50 in Mitte - heute Sitz des Bundesverbandes der Deutschen Apothekerverbände (ABDA). "Solche Aktivitäten bleiben meist unbemerkt von der Öffentlichkeit, bewegen aber vieles genau dort, wo es darauf ankommt", so Schwarz weiter. Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen gehöre in Deutschland inzwischen zum guten Ton und spiele eine immer wichtigere Rolle. "Das macht uns Mut und ist für uns die Bestätigung, dass wir mit dem Wettbewerb auf dem richtigen Weg sind", unterstrich Schwarz.
"Wir wollen die vielfältigen sozialen Aktivitäten der Berliner Unternehmer und Handwerker für eine breite Öffentlichkeit sichtbar machen und zum Nachahmen anregen", betonte IHKPräsident Dr. Eric Schweitzer "Verantwortung für das Gemeinwohl geht uns alle an", so Schweitzer, "wir können und sollten uns nicht auf die Stadt und den Staat verlassen". Alle Bewerber und Vorgeschlagenen für die Franz-von-Mendelssohn-Medaille 2008 seien Vorbilder der Berliner Unternehmerschaft, die mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement Werte und Maßstäbe setzten.
"Die Stärke der kleinen und mittleren Unternehmen ist ihre Nähe zum Menschen, der ganz persönliche Einsatz. Er erfordert Fantasie und Herzblut, Zeit und Zuwendung und ist unendlich wichtig für das Miteinander in unserem Land", sagte der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hanns-Eberhard Schleyer, in seiner Laudatio. "Bürgerschaftliches Engagement ist der Kitt einer Gesellschaft, und zwar nicht im Sinne eines Ausputzers, der Löcher stopft, sondern als starkes Bindemittel, das die Menschen zusammenhält. Dies ist durch kein Sozialsystem der Welt zu ersetzen", so Schleyer.
Franz von Mendelssohn (1865-1935) stammte aus einer bekannten Berliner Unternehmerund Künstlerfamilie, zu deren Vorfahren auch der Philosoph Moses Mendelssohn gehörte. Er führte viele Jahrzehnte das Bankhaus Mendelssohn & Co, das im 19. und 20. Jahrhundert zu den renommierten Privatbanken in Deutschland zählte. Mendelssohn war Mitglied der Industrie- und Handelskammer zu Berlin seit deren Gründung 1902 und deren Präsident von 1914-1931. Er engagierte sich u.a. im Stifterverband der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft und gehörte zu den Wegbereitern für die Gründung der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, der heutigen Max-Planck-Gesellschaft. Er war Mitglied sowohl im Förderverein der Preußischen Staatsbibliothek als auch im Förderverein des Kaiser-Friedrich-Museums.