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Handwerkskammer Berlin fordert mehr Investitionen in den Klimaschutz

Berliner Handwerk: Stimmung verhalten positiv

(lifePR) (Berlin, )
"Die Stimmung im Berliner Handwerk ist etwas gedämpfter als im Vorjahr, aber immer noch erheblich besser als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Unter dem Strich ist das Berliner Handwerk verhalten positiv gestimmt. Die kleinen und mittleren Unternehmen brauchen jetzt Signale aus der Politik - wir fordern ein wirkungsvolles Investitionsprogramm in den Klimaschutz, um verstärkt Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen", sagte der Präsident der Handwerkskammer Berlin, Stephan Schwarz, anlässlich der Frühjahrs-Pressekonferenz der Kammer.

"Der Regierende Bürgermeister preist Berlins Vorreiterrolle beim Thema Klimaschutz. Doch leider sieht die Realität anders aus. Im vergangenen Jahr hat Berlin keinen einzigen Euro aus dem von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aufgelegten Förderprogramm zur energetischen Gebäudesanierungsprogramm beantragt. Das ist ein Armutszeugnis", erklärte Schwarz, der gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, Jürgen Wittke, den Senat aufforderte, ein wirksames Investitionsprogramm für den Klimaschutz aufzulegen. Die Wirtschaftskraft der kleinen und mittleren Unternehmen des Handwerks müsse gestärkt werden, in vielen Handwerksbetrieben könnten durch ein Mehr an Investitionen qualifizierte Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden.

Aufschwung hat etwas an Kraft verloren

Dies sei nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Umfrageergebnisse aus dem Berliner Handwerk erforderlich. "Der Aufschwung im Berliner Handwerk hat zu Beginn des Jahres 2008 etwas an Kraft verloren, der Geschäftsklimaindex ist um fünf auf nunmehr 91 Punkte gesunken", so Schwarz. Dennoch habe ein Großteil der 32.829 Berliner Handwerksbetriebe die Geschäftsergebnisse mit "gut" (21%) oder "befriedigend" (47%) bewertet.

Den Rückgang des Geschäftsklimaindex' führte Schwarz in erster Linie auf zwei Ursachen zurück: "Zum einen sind Zuwächse auf dem erreichten höheren Niveau nur schwer zu realisieren - der Geschäftsklimaindex im Herbst 2007 war schließlich der höchste seit dem Herbst 1994. Darüber hinaus bleibt die Hauptumsatzquelle für das Handwerk, der private Konsum, weiterhin schwach. Umso wichtiger ist es, dass die Politik positive Signale aussendet und den Sanierungsstau bei den öffentlichen Gebäuden beendet", erläuterte Schwarz. Der Sanierungsstau führe zu Substanzverlusten, dessen Folgekosten der Steuerzahler zu tragen habe. "Wer Investitionen zurückhält, spart an der falschen Stelle. Zum einen amortisieren sich diese Ausgaben angesichts der hohen Energiepreise schon nach relativ kurzer Zeit, zum anderen kommt jeder in den Gebäudebestand investierte Euro direkt dem Berliner Arbeits- und Ausbildungsmarkt zugute. Als durchaus angenehmer Nebeneffekt für den Landeshaushalt sind steigende Steuereinnahmen zu erwarten. Mit einem wirkungsvollen Investitionsprogramm, einer effektiven Klimainitiative, könnte Berlin tatsächlich zu einer Modellstadt für den Klimaschutz werden, wie es der Regierende Bürgermeister immer wieder propagiert", so Schwarz.

Erfreuliches Ausbildungsengagement

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, Jürgen Wittke, zeigte sich erfreut über das Ausbildungsengagement der Berliner Handwerksbetriebe: "Im Jahr 2007 wurden 5.909 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, das sind fast acht Prozent mehr als im Vorjahr. Mit einem Zuwachs von mehr als elf Prozent fällt das Ergebnis bei den betrieblichen Ausbildungsverträgen besonders positiv aus", so Wittke. Eine Umfrage der Handwerkskammer Berlin zum Thema Fachkräftebedarf habe ergeben, dass für die Mehrzahl der Berliner Handwerksbetriebe die Ausbildung im eigenen Betrieb nach wie vor der Königsweg sei; als Hauptproblem bei der Besetzung offener Stellen hätte fast die Hälfte der Betriebe die unzureichende Qualifikation der Bewerber genannt.
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