Der WMF-Knoll-Modernism-Prize wird an Designer oder Unternehmen weltweit in Anerkennung ihrer Arbeit zum Erhalt herausragender Denkmale der Moderne verliehen und soll auf die wachsende Bedeutung der Moderne für das architektonische Erbe hinweisen.
Der von dem zweiten Direktor des Bauhauses Hannes Meyer zusammen mit Hans Wittwer entworfene Bau gilt als eines der bedeutendsten Bauhaus-Ensembles außerhalb Dessaus. Errichtet von 1928 bis 1930, blickt das Ensemble auf eine bewegte Vergangenheit zurück: So diente der Komplex zunächst als Bundesschule für den Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB), bevor während der Nazi-Zeit die SS mit ihrer "Reichsführerschule" einzog. Nach Kriegsende war in der Schule ein sowjetisches Lazarett untergebracht, ab 1947 bildete der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) Funktionäre in dem Gebäude aus.
Mit der Übernahme durch die Handwerkskammer Berlin im Jahr 2001 begann für die ehemalige Bundesschule eine neue Zeitrechnung. Nach der gelungenen und mit dem Brandenburgischen Architekturpreis 2007 prämierten Sanierung dient das Ensemble heute angehenden Gerüstbauern, Raumausstattern und Parkettlegern, die ihre Ausbildung im Bildungs- und Innovationszentrum (BIZWA) der Handwerkskammer Berlin absolvieren, als Seminar- und Lehrgangshotel. Darüber hinaus nutzen Handwerksorganisationen die Tagungs- und Schulungsräume zu Versammlungen, Meister-, Gesellen- und Zwischenprüfungen.
"Die ehemalige Bundesschule ist ein einmaliges - und lebendiges Denkmal der Bauhaus-Architektur", sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, Jürgen Wittke. "Dass das Internat durch die Auszeichnung des World Monuments Funds weltweit ins Licht der Öffentlichkeit rückt, macht uns sehr stolz, denn es ist nicht zuletzt Beleg für die hohe handwerkliche Qualität der Ausführung der Sanierungsmaßnahmen", so Wittke weiter.
Fotos des Gebäudes können Sie unentgeltlich im Internet unter http://www.hwk-berlin.de/...