Noch stärker als bisher geben die Handwerksunternehmer aus unserer Region jungen Menschen die Chance auf einen erfolgreichen Berufsstart im Handwerk - und investieren so auf die denkbar beste Art in die Zukunft", sagt Klaus Yongden Tillmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Dortmund. Man gehe davon aus, dass sich diese positive Entwicklung im Kammerbezirk bis zum Jahresende fortsetze, zumal bislang erst etwas mehr als 60 Prozent der zu erwartenden Lehrverträge zur Eintragung vorlägen.
Differenziert nach den Einzugsgebieten der sieben im Dortmunder Kammerbezirk ansässigen Kreishandwerkerschaften (KH) ergibt sich folgendes Bild: Spitzenreiter ist das Handwerk im Großraum Dortmund/Lünen - hier konnte zum 31. Juli ein Plus von 38,6 Prozent verzeichnet werden, was einem Zuwachs um 218 auf insgesamt 782 entspricht. Im Bereich der KH Ennepe-Ruhr sind es 28,1 Prozent mehr neue Lehrverträge (+57 auf 260), bei der KH Hamm fast 27 Prozent (+56 auf 264) und der KH Hagen 24,3 Prozent (+68 auf 348). Im Einzugsbereich der Kreishandwerkerschaft Hellweg liegt das Ausbildungsplus bei 21,1 Prozent (+99 auf 568), in Bochum bei 19,3 Prozent (+63 auf 390) und im Bereich der Kreishandwerkerschaft Herne bei 18,1 Prozent (+23 auf 150). "In den Betrieben werden größte Anstrengungen unternommen, möglichst allen ausbildungswilligen und -fähigen Bewerbern eine Lehrstelle anzubieten. Deshalb sind wir auch sehr zuversichtlich, dass bis zum Jahresende noch eine Vielzahl der bislang ,Unversorgten' einen Ausbildungsplatz findet", so Tillmann.
Ganz schließen werde sich die Lehrstellenlücke bis Dezember wohl nicht, doch sie werde bis dahin beträchtlich schrumpfen, sagt er. Denn: Die Zahlen der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsplätze spiegelten nicht das reale betriebliche Lehrstellen-Angebot wider. Deshalb sei Schelte an der Ausbildungsbereitschaft der heimischen Wirtschaft gänzlich fehl am Platze. "Die in diesen Tagen oft kritisierte Differenz ist nur bedingt aussagekräftig, weil die Betriebe ihre offenen Lehrstellen zunehmend weniger bei der Arbeitsagentur melden. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass es dank verschiedenster Praktika heute viel früher - und direkter - Kontakt zu Bewerbern gibt. Man lernt sich persönlich kennen und findet heraus, wie gut man zueinander passt."
Gute Beispiele dafür seien neben berufsorientierenden Praktika schon zu Schulzeiten auch die Einstiegsqualifizierungen (EQJ), die vom Bund gefördert werden und bei denen mehr als 50 Prozent der Teilnehmer nach Abschluss in eine betriebliche Ausbildung wechseln, oder das Werkstattjahr auf Landesebene. "Das verstärkte Engagement von Betrieben in allgemeinbildenden Schulen in Form von Partnerschaften trägt ebenso dazu bei, dass beide Seiten schneller und ohne Einschaltung weiterer Institutionen zueinander finden", betont der Hauptgeschäftsführer. Abschließend macht er darauf aufmerksam, dass es im Dortmunder Kammerbezirk aktuell noch zahlreiche offene Lehrstellen gebe. Gesucht würden etwa Dachdecker, Kraftfahrzeugmechatroniker, Augenoptiker, Elektroniker, Bäcker und Bürokaufleute.
Nähere Informationen dazu gibt es auf den Internetseiten der Handwerkskammer Dortmund unter dem Button Service (Lehrstellenbörse) auf www.hwk-do.de