"Als federführende Handwerkskammer im Sachverständigenwesen auf Landesebene freuen wir uns sehr darüber, Gastgeber für dieses Expertentreffen zu sein. Denn wir wollen ein Zeichen setzen, dass das Handwerk dieser Region in der öffentlichen Bestellung von Sachverständigen eine sehr wichtige Aufgabe sieht", sagte Otto Kentzler, Präsident der HWK Dortmund und zugleich des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen komme in der Wirtschaft eine zentrale Rolle zur Klärung strittiger Sachverhalte und zur kontinuierlichen Qualitätssicherung von Dienstleistungen zu.
"Wenn eine fachliche Beratung oder Information benötigt, eine Schadensursache ermittelt, eine Sache bewertet oder ein Streit gerichtlich oder außergerichtlich geklärt werden muss, können Sachverständige wertvolle Hilfe leisten", betonte IfS-Geschäftsführer Bernhard Floter. Wer Antworten suche, auf die er sich verlassen kann, sei bei Sachverständigen gut aufgehoben. Nur: Die richtigen müssten es sein. "Denn ,Sachverständiger kann sich jeder nennen, die Bezeichnung ,öffentlich bestellter Sachverständiger ist dagegen geschützt. Die öffentlich bestellten Sachverständigen werden von den Kammern vereidigt und zeichnen sich durch besondere Sachkunde, Objektivität und Vertrauenswürdigkeit aus. Ihre Eignung und Fachkenntnis wird durch die Bestellkammern geprüft", so Floter. Das gelte im Übrigen auch für die durch das Institut europäisch zertifizierten Sachverständigen.
Zurzeit gibt es im Bundesgebiet etwa 17.000 öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige, fast die Hälfte davon kommt aus dem Handwerk. Das IfS mit Hauptsitz in Köln, dessen mehr als 300 Mitglieder fast alle öffentlich bestellten Sachverständigen repräsentieren, wurde 1974 gegründet und hat sich als Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen für Sachverständige, anerkanntes Forum für die Entwicklung von einheitlichen Qualitätsstandards und kompetenter Ansprechpartner der Politik in Sachverständigenfragen fest etabliert.
Neben der IfS-Mitgliederversammlung fanden in Dortmund begleitend auch Tagungen der Spitzengremien des Sachverständigenwesens von ZDH und Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie Schulungen für Mitarbeiter der Bestellkammern statt. Zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung gab es am Freitag eine Fachtagung, zu der auch zahlreiche Sachverständige aus dem Kammerbezirk kamen. Nach einer Begrüßung durch Handwerkspräsident Otto Kentzler referierte Ministerialrätin Dr. Angelika Schlunck vom Bundesjustizministerium zur Harmonisierung des Prozessrechts in Europa und deren Auswirkungen für Sachverständige.
Näheres zum Institut für Sachverständigenwesen unter www.ifsforum.de, zum Sachverständigenwesen bei der HWK Dortmund im Menüpunkt "Beratung" unter www.hwk-do.de.