"Die Entwicklung ist dramatisch. Viel zu hohe Energiepreise bremsen uns aus. Ein Abfedern durch die Politik ist derzeit nicht in Sicht. Wenn der Dieselpreis weiter auf diesem Niveau bleibt, rechne ich am Jahresende mit Insolvenzen im zweistelligen Bereich" ist sich Wolfgang Steinbrück, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) sicher. Sowohl im Bustourismus als auch im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) können die Unternehmen den erhöhten Dieselpreis nicht dem Verbraucher anlasten. Im Bustourismus ist es den Unternehmen nur selten möglich, einen "Dieselzuschlag" zu erheben. Auch im ÖPNV sind die Energiekosten nicht ansatzweise auszugleichen. Einerseits sind Kommunen oft nicht bereit, einen berechtigten Ausgleich für die real gestiegenen Kosten zu leisten, andererseits raten sie dringend davon ab, den Fahrpreis zu erhöhen. Mindestens ebenso hart trifft es private Auftragsunternehmen, die in keiner Weise diese exorbitant gestiegenen Dieselpreise kalkulieren konnten.
Der vielerorts erwartete Fahrgastzuwachs kann bei weitem nicht die wirtschaftlichen Verluste der Unternehmen ausgleichen. Ein Fahrgastzuwachs im ÖPNV von 2 Prozent kann nicht den gestiegenen Dieselpreis von mehr als 80 Prozent in den letzten beiden Jahren aufwiegen. Der verordnete Sparzwang der Kommunen wird zwangsläufig zu einem schlechteren Verkehr in Deutschland führen. "Das umweltfreundlichste Verkehrsmittel wird von der Politik stiefmütterlich behandelt. Gerade in einer Zeit wo die Bundesregierung sich verstärkt in der Klimapolitik engagiert und milliardenschwere Förderprogramme auflegt, um den Regenwald aufzuforsten, ist es absurd, Umweltverträglichkeit im eigenen Land nicht zu fördern" so Steinbrück heute morgen in Berlin.