"Viele junge Menschen schlagen aufgrund fehlender Berufs- und Studienorientierung den Weg eines Hochschulstudiums ein, ohne die dazu notwendigen Voraussetzungen zu haben. Daher ist es notwendig, dass an allen sächsischen Gymnasien Angebote der Berufs- und Studienorientierung bestehen.
Derzeit wird immer unterstellt, dass jeder Absolvent eines Gymnasiums perspektivisch ein Studium durchlaufen müsse. Duale Ausbildungen bieten Alter-nativen und können trotzdem in einem Studium enden. In einem künftigen Koalitionsvertrag sollte die Berufsorientierung auch für Gymnasiasten verankert werden. Es gibt auch ein Leben außerhalb der Hochschulen!"
Hintergrund:
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat gestern vermeldet, die Hochschulabschlussquote an den sächsischen Hochschulen steigern und dafür gezielt Mittel aus dem Europäischen Sozialfond einsetzen zu wollen. Laut SMWK sei es beabsichtigt, "ab dem nächsten Wintersemester 2014/2015 gemeinsam mit den Hochschulen Szenarien, Strategien und Systeme zu entwickeln, um Studienabbruchgefährdete zu identifizieren und gezielt zu fördern". Denn, so das SMWK, führten "Studienabbrüche zum Wechsel des Studienfachs oder der Hochschule oder aber zum Verlassen der Hochschule ohne einen Abschluss etwa in alternative Berufsbildungssysteme".
Die Handwerkskammer Dresden engagiert sich u. a. in den Regionen mit regelmäßigen Beratungstagen für Abiturienten. Diese erhalten dort Informationen zu den Berufs- und Karriereperspektiven im Handwerk.
Außerdem hat die Handwerkskammer Dresden Kooperationen mit Hochschulen wie der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden oder der Hochschule Zittau/Görlitz geschlossen. Studienaussteiger werden über die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk beraten und Studenten erhalten Informationen zu möglichen Kooperationen mit Handwerksbetrieben wie z. B. Praktika, Studienarbeiten bis hin zu Jobs nach dem Studium oder der Übernahme eines Betriebes.