Dazu Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: "Es bedarf einer starken Selbstverwaltung, um der überbordenden Regulierung von Seiten der EU entgegenzuwirken und die Interessen der kleinen und mittelständischen Unternehmen auf europäischer Ebene zu vertreten."
Folgende Forderungen wurden niedergeschrieben und werden an die Vertreter des EU-Parlamentes geschickt:
1. Für ein starkes Europa der transnationalen Kooperation und regionalen Eigenverantwortung
Die Interessenvertretungen des Handwerks setzten sich für eine Aufwertung nationalstaatlicher Kompetenzen ein. Die EU sollte nur auf jenen Politikfeldern agieren, die in den europäischen Verträgen eindeutig supranational geregelt sind und die einer übergeordneten Koordinierung bedürfen. Schwerpunkt liegt dabei auf einem Grundrecht zur wirtschaftlichen Selbstverwaltung. Hierzu gehört auch, die Finanzautonomie der regionalen Handwerkskammern in Europa zu wahren, zu stärken, und, sofern nicht mehr vorhanden, wiederherzustellen.
2. Die duale Ausbildung als Garant für chancenreiche Bildungskarrieren in Europa stärken
Die regionalen Interessenvertreter des Handwerks werben dafür, innerhalb der EU einheitliche Grundstandards im Bildungs- und Ausbildungsbereich zu vereinbaren. Gleichzeitig sollten nationale Identitäten und erfolgreich gewachsene Strukturen - wie z. B. das deutsche System der dualen Berufsausbildung und die deutsche Meisterausbildung - anerkannt werden. Gleichzeitig gelte es, Strukturreformen im Bildungs- und Ausbildungsbereich einzuleiten und Beschäftigungsimpulse zu setzen, um insbesondere der hohen Jugendarbeitslosigkeit in vielen europäischen Ländern zu begegnen.
3. Mittelständische Wirtschaft als Treiber für Wachstum und Wohl-stand in Europa fördern
Um vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen, bedarf es schlankerer Rechtsakte auf EU-Ebene. Mittelständische Unternehmen dürfen nicht zusätzlich durch bürokratischen Mehraufwand belastet werden.
Die Unterzeichner der Resolution vertreten gemeinsam die Interessen von mehr als 221.000 Mitgliedsunternehmen, 670.000 Beschäftigten und 39.000 Lehrlingen:
- Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden
- Laurent Munerot, Präsident der Regionalhandwerkskammer Ile de France, Frankreich
- Jean-Louis Maitre, Präsident der Handwerkskammer Val de Marne/Paris, Frankreich
- Zbigniew Ladzinski, Präsident Handwerkskammer Breslau, Polen
- Marian Tyrzyk, Präsident Handwerkskammer Gostyn, Polen
- Jiri Aster, Präsident der Wirtschaftskammer Decin