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Handwerkskammer Dresden

HAUS 2015: Gute Baukonjunktur freut das Handwerk

Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich fordert Investitionen in die Infrastruktur

(lifePR) (Dresden, )
Die Zinsen sind auf einem historischen Tiefststand, Dresden wächst, die Baukonjunktur boomt. Das freut auch die Handwerker des Kammerbezirks Dresden, die mit 100 von insgesamt rund 300 ausstellenden Handwerksbetrieben vom 26. Februar bis 1. März starke Präsenz auf der Baumesse Messe HAUS in Dresden zeigten. Zum 25. Jubiläum der HAUS war das Messegelände komplett ausgebucht. Auch die Veranstaltungen der Handwerkskammer Dresden wie der 6. Fachtag Baurecht oder der Infotag für Berufssoldaten stießen auf positive Resonanz.

Die Messe HAUS sei eine "Erfolgsgeschichte made in Saxony", sagte Sachsens Innenminister und Schirmherr der Messe, Markus Ulbig, bei der Eröffnung. Seit 1991 hätte sich vieles verändert. "Damals sahen die Häuser hier wirklich noch anders aus. Da hatten wir völlig andere Herausforderungen. Heute, im Jahr 2015, geht es um Energie Effizienz, Smart Home, Sicherheit und barrierefreies Bauen", sagte Ulbig. Jörn Marx, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung in Dresden, verwies auf aktuell 31 große Bauvorhaben im kernstädtischen Bereich wie die Loschwitzer Brücke oder den Postplatz: "Es gibt einen unheimlichen Bauschub in unserer Stadt und eine große Dynamik."

Trotz der positiven Stimmung in der Baubranche kamen auch die aktuellen Probleme und Herausforderungen zur Sprache. Der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Dr. Jörg Dittrich, erinnerte Minister Ulbig an die großen Infrastrukturprobleme: "Ich möchte heute gern von der Bahn und dem Flughafen sprechen. Wir müssen vor dem Hintergrund des dynamischen Wachstums Dresdens fragen: Wo stehen wir mit dieser Anbindung in zehn, 15 Jahren? Die Antworten darauf muss die Politik finden. Denn wenn die Menschen keine Anbindung haben, kommen sie nicht zu uns." Außerdem sprach sich Dittrich für bessere Rahmenbedingungen zur Sicherung der Qualität der Handwerkerleistungen aus. Dass die Ursachen bei Problemen oft nicht beim ausführenden Betrieb liegen, verdeutlichte Dittrich am Beispiel der Vergabeverordnung. "Wir müssen dem Vergabeamt den Rücken stärken, hier mutige Entscheidungen zu treffen. Es ist falsch dem billigsten Anbieter den Auftrag zu geben. Es muss der wirtschaftlichste Betrieb zum Zug kommen." Dazu komme, dass die Zeit für die konkrete Bauausführung auf Grund von langwierigen Verfahren oft knapp bemessen sei, was die Arbeit der Betriebe zusätzlich erschwere. Am Schluss betonte Dittrich die Bedeutung des Meisterbriefs als Gütesiegel für geprüfte Qualität im Handwerk. 

Gemeinsam mit Innungen, Betrieben sowie der IKK classic war die Handwerkskammer Dresden mit ihren Experten vor Ort. Interessierte fanden am Stand Informationen zum Bildungs- und Dienstleistungsangebot der Handwerkskammer und der Wirtschaftsförderung. Ein besonderer Höhepunkt war der Demostand, der eine moderne Heizungsanlage mit Wärmepumpe zeigte. Die Besucher sahen hier Abläufe beim Kühl- und Heizbetrieb im Zeitraffer und konnten mit Temperatur und Druck der einzelnen Anlageteile selbstständig experimentieren.

Deutsch-polnische Kooperationsgespräche

Im Speed-Dating Format fanden am 26. Februar 87 Gespräche zwischen zehn polnischen und 29 sächsischen Unternehmen statt. Ziel war es, Kooperationen im Bereich deutscher und polnischer Markt, Fachkräfte oder Materialkauf auszuloten. Die Teilnehmer, wie etwa Dachdeckermeister Jörg Broda aus Löbau, waren zufrieden: "Diese Veranstaltung hat mir die interessante Gelegenheit gegeben, im persönlichen Gespräch mehr über die polnischen Berufskollegen zu erfahren. Damit ist zunächst ein Grundstein gelegt. Nun gilt es, den persönlichen Kontakt zu vertiefen, um daraus die eine oder andere Zusammenarbeit aufzubauen." Auch Claus Winter von der Winter & Kirchner GmbH in Lommatzsch war begeistert: "Dieses Angebot der Handwerkammer trifft genau meinen Bedarf: Ich habe hier einen Kontakt zu einer polnischen Firma geknüpft, von dem ich mir sehr viel verspreche. Ich kann mir nur wünschen, dass die Handwerkskammer Dresden ihren Mitgliedern weiter solche Leistungen bietet." Die Kooperationsgespräche waren eine gemeinsame Aktion mit der polnischen Partnerkammer der Handwerkskammer Dresden in Gostyn, der Handwerkskammer Poznan/Polen und der Universitätsstiftung Poznan.

6. Fachtag Baurecht

Der 6. Fachtag Baurecht - unter der Schirmherrschaft von Sebastain Gemkow, Staatsminister der Justiz - gab den rund 450 Teilnehmern am 26. Februar einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Baurecht und Gesetzesänderungen für das Handwerk. Ein Schwerpunktthema war das Forderungsmanagement bei Zahlungsverzug. Bereits seit 2010 wird der Fachtag Baurecht von der Handwerkskammer Dresden in Kooperation mit dem Sächsischen Baugewerbeverband ausgerichtet. Jörg Dittrich appellierte an Minister Gemkow, der zunehmenden Verrechtlichung im Handwerk Einhalt zu gebieten: "Mir ist bewusst, dass man nicht das ganze Recht von heute auf morgen ändern kann. Ich spreche mich aber im Namen der Handwerksbetriebe deutlich dafür aus, dass es nicht immer mehr Gesetze gibt." Die Handwerksbetriebe nahmen die Veranstaltung gut an. So auch René Göhler, Inhaber der Firma Uwe Wilhelm Isolierungen in Dippoldiswalde: "Ich bin besonders interessiert an den Informationen zum Zahlungsverzug. Es ist hilfreich, die Dinge mal aus Sicht eines Rechtsanwaltes zu hören und Tipps für die konkrete Herangehensweise zu bekommen." Und Andreas Riedel, Geschäftsführer der Firma Fußbodenbau Riedel GmbH in Dresden sagte: "Hier werden jedes Jahr Themen auf den Punkt gebracht, die mir auf den Nägeln brennen. Ich erhoffe mir Neues dazu, wie man schneller an die Zahlungen kommt. Im Tagesgeschäft geht viel verloren, was man so im Hinterkopf hat. Da ist eine Auffrischung eine gute Sache." Carsten Schulz von der Otto Quast Bau Aktiengesellschaft in Radeburg hatte mit säumigen Kunden zum Glück in letzter Zeit keine großen Probleme. Am Fachtag Baurecht nahm er trotzdem teil: "Es ist einfach wichtig für mich, auf dem aktuellen Stand und informiert zu sein, wenn etwas passiert."

Perspektiven in Sachsen - Infotag für (ehemalige) Soldaten

Über Perspektiven, Karrierewege und berufliche Chancen im sächsischen Handwerk informierte am 27. Februar der Infotag für aktive und ehemalige Berufssoldaten, den die Handwerkskammer Dresden gemeinsam mit dem Karrierecenter der Bundeswehr Dresden auf der Messe durchführte. Die Besucher erwarteten Vorträge zu folgenden Themen: "Berufliche Perspektiven in der Schweiß- und Fügetechnik", "Betriebliches Management - Karrierechancen als Handwerksmeister" und "Führungskraft und Unternehmensnachfolge im Handwerk". Die Teilnehmer zogen ein positives Fazit von der Veranstaltung: "Ich bin bereits ausgebildeter Maurer. Allerdings würde ich mich gerne beruflich umorientieren. Ich habe den heutigen Tag genutzt, um von einer Dozentin und Ausbilderin im Bereich Unternehmensführung der Handwerkskammer Dresden meine Bewerbungsunterlagen überprüfen zu lassen", sagte Patrick Hübner. J. Steinert, der vor seiner Zeit als Soldat eine Ausbildung zum Maler und Lackierer abgeschlossen hat, sagte: "An der Informationsveranstaltung habe ich heute teilgenommen, um mich über Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk zu erkundigen. Während meiner Dienstzeit konnte ich bereits den Ausbilderschein ablegen und plane nun eine Vollzeitausbildung zum Meister. Mein Ziel ist es, mich irgendwann selbstständig zu machen, um mir meine Träume verwirklichen zu können."

Sachverständigenreihe

Im Rahmen einer Vortragsreihe mit Sachverständigen der Handwerkskammer Dresden zeigten Experten unter dem Motto "Gut beraten - schon bevor ein Schaden entsteht" am 28. Februar anhand von praktischen Beispielen, wie Mängel am Bau vermieden werden können.

Auf der Messe HAUS

Insgesamt waren vom 26. Februar bis 1. März rund 600 Aussteller aus acht Ländern am Start. Zum Jubiläum überreichte der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Dr. Jörg Dittrich, dem Geschäftsführer des Veranstalters ORTEC, Roland Zwerenz, eine Geburtstagstorte.

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