Praktikum als erster Schritt in die Berufswelt
Besonders das fünfwöchige Praktikum am Ende des Kurses erschloss den Frauen mit Migrationshintergrund wertvolle Kontakte in die Arbeitswelt. Es war eine hervorragende Möglichkeit für die Kursteilnehmerinnen, ihre theoretisch erworbenen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden. Dabei stand der Bezug zu dem Beruf, den die Teilnehmerinnen in ihrer Heimat ausgeführt hatten im Vordergrund. So arbeitete eine Hebamme im Pflegebereich im Büro, eine Mikrobiologien bei einem Betrieb für Nanotechnologie oder eine Pharmazeutisch Technische Assistentin in einer Apotheke. Mitarbeiterinnen der HWK hatten die Praktikumsplätze vermittelt und betreuten die Migrantinnen intensiv während dieser Praxismaßnahme. Das Feedback der teilnehmende Betriebe war durchwegs positiv: von "intelligent und engagiert" bis "sehr motiviert" waren ihre Rückmeldungen. Auch die HWK bot zwei Praktikumsplätze an und war mit den Praktikantinnen mehr als zufrieden.
Maßgeschneiderte Weiterbildung
Die Fortbildung, die circa 800 Stunden umfasste, war auf die Teilnehmerinnen zugeschnitten: Die meisten Frauen haben Kinder, oft keinen Führerschein, ihre Ausbildung wird auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht anerkannt und alle haben Migrationshintergrund. Durch den jeweils vormittags in Teilzeit stattfindenden Kurs hatten die Migrantinnen die Möglichkeit die Weiterbildung in ihren Alltag bestens zu integrieren.
Partner: Agentur für Arbeit Augsburg
Für den Kurs vermittelt wurden die Frauen von der Agentur für Arbeit, der ARGE, MigraNet-Partnern, Stadtteilmüttern, dem Sorgentelefon und anderen Einrichtungen. Nicht zuletzt spielte auch Mund-zu-Mund-Propaganda eine große Rolle.Eine Sonderfinanzierung der Agentur für Arbeit machte dieses Pilotprojekt möglich. Aufgrund der positiven Resonanz von Teilnehmerinnen und Betrieben hofft die HWK, dass dieses Projekt fortgeführt werden kann.
Fundierte Qualifizierung
24 der 31 Kursteilnehmerinnen haben eine besondere Einstiegs-Qualifizierung (EQJ) geschafft. Sie erhielten die auf dem Arbeitsmarkt anerkannten Zertifikate über einen EQJ-Baustein. Dieser Baustein der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk (ZWH) kann auf die Berufsausbildung zeitlich und inhaltlich angerechnet werden.
Migrantinnen_1:
Die drei besten Teilnehmerinnen der Weiterbildung wurden mit einem Blumenstrauß geehrt. Von links nach rechts: Siegfried Kalkbrenner (stv. Hauptgeschäftsführer der HWK), Katarzyna Kruzynski (Polen), Malgoratzata Haugg (Polen), Roland Fürst (Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Augburg), Fatime Selimi (Makedonien), Rainer Hüls (Hauptabteilungsleiter Weiterbildung der HWK). Foto: Skowronek
Migrantinnen_2:
31 Teilnehmerinnen bekamen Zertifikate und Blumen. In der ersten Reihe (von links nach rechts): Dr. Annette Rosch (Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Augsburg), Roland Fürst (Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Augsburg), Rainer Hüls (Hauptabteilungsleiter Weiterbildung der HWK), Siegfried Kalkbrenner (stv. Hauptgeschäftsführer der HWK). Foto: Skowronek