Ansonsten - so Ernsting - sei das Jahr 2008 für das Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Hannover allerdings weniger erfreulich und auch deutlich schlechter gestartet als im Vorjahr. Für den weiteren Konjunkturverlauf sei daher entscheidend, ob die schwächer werdenden außenwirtschaftlichen Impulse durch ein Erstarken der Binnennachfrage - vor allem durch den privaten Verbrauch - kompensiert werden können.
Die aktuellen Konjunkturdaten zeigen - das macht der aktuelle Bericht deutlich - in den meisten Handwerksbranchen nach unten. Aufträge und Umsätze gingen in den meisten Handwerksbranchen weiter zurück. Auch die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten ist gesunken. Davon unberührt blieben nur das Zuliefererhandwerk, das Kraftfahrzeughandwerk und die Dienstleistungshandwerke. Daher ist die Stimmung zum Jahresbeginn eingetrübt und liegt nunmehr bei 42 Indexpunkten.
Wenig Erfreuliches gibt es von der Baukonjunktur zu vermelden. Die Entwicklung zeigt wieder nach unten. Besonders betroffen ist der Straßen- und Tiefbau. Auch im Ausbauhandwerk sank der Indexwert angesichts deutlicher Auftrags- und Umsatzrückgänge um 12 Indexpunkte. Ein Grund für diesen Einbruch dürfte die schwache Nachfrage in der Wohnungsbausparte sein, die der bei weitem wichtigste Umsatzbringer der mittelständischen Bauwirtschaft ist.
Erfreulicher verlief die die konjunkturelle Entwicklung im Zulieferhandwerk. Mit einem Indexwert von 59,5 Punkten bei der Beurteilung der eigenen Geschäftslage ist das Stimmungsbarometer annähernd unverändert geblieben. Die Stimmungslage im Kraftfahrzeughandwerk hat sich deutlich verbessert. Mit 47 Indexpunkten ist die Beurteilung der Geschäftslage die beste Beurteilung seit mehr als zehn Jahren. Aufgrund der nach wie vor nicht befriedigenden Nachfrage ist die Stimmung in den verbrauchernahen Handwerksbranchen allerdings getrübt.
Nach der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Handwerkskammerbezirk Hannover befragt, zeigten sich die Betriebe zurückhaltend. Die Prognosen fallen gegenüber denen des Vorjahresquartals schlechter aus, zeigen allerdings im Ausbauhandwerk, im Handwerk für den gewerblichen Bedarf und im Kraftfahrzeughandwerk einen deutlichen Optimismus bezüglich der Auftragsentwicklung.
Die im Frühjahrsquartal 2008 durchgeführte Regionalanalyse zeigt eine konjunkturelle Abschwächung in allen Teilen des Kammerbezirks. Am günstigsten bewerteten die Betriebe der Landeshauptstadt Hannover (49 Indexpunkte) und des Landkreises Schaumburg ihre Geschäftslage (44,5 Punkte), gefolgt von den Betrieben des Landkreises Diepholz (42,5 Punkte), der Region Hannover (41,5 Punkte) und des Landkreises Nienburg (38 Punkte).
Am schlechtesten bewerteten die Betriebe des Landkreises Hameln-Pyrmont ihre Geschäftslage. Hier wurde lediglich ein Indexwert von 35,5 Punkten erreicht. Die Beurteilung der Konjunktur hängt eng mit der regionalen Umsatzentwicklung und mit der Auslastung der betrieblichen Kapazitäten zusammen.
* Der Geschäftsklimaindex ist die Summe der prozentualen Anteile der befragten Betriebe, die eine gute (Gewichtung = 1) bzw. eine befriedigende Geschäftslage (Gewichtung = 0,5) meldeten. Der vollständige Konjunkturbericht steht auf der Website der Handwerkskammer Hannover zum Download bereit.