Geschäftsentwicklung
Nachdem die Geschäftslage im zweiten Quartal bereits erste Erholungstendenzen zeigte, setzt sich dieser Trend im dritten Quartal fort. 39,6 Prozent der Betriebe bewerten ihre derzeitige Geschäftsentwicklung positiv - ein Wert, der nur wenig unter dem des Vorjahresquartals liegt. Allerdings berichten auch mehr Handwerksbetriebe als 2008 von einem schlechten Geschäftsverlauf. Für die kommenden Monate sind die hiesigen Handwerker recht zuversichtlich. 46,9 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass sich die Geschäfte positiv entwickeln werden. 2008 waren es nur gut 2 Prozentpunkte mehr. Der Konjunkturindikator, der die Geschäftslage im gerade abgelaufenen und die Erwartungen für das nächste Quartal in einer Kennzahl zusammenfasst, ist zum dritten Mal in Folge auf nun 21,7 Punkte gestiegen. Trotzdem bleibt er unter dem Stand des Vorjahresquartals von 30,1 Zählern.
Aufträge
Bei jedem dritten Handwerksbetrieb (30 Prozent) sind in den zurückliegenden Monaten die Auftragseingänge gestiegen. 27,7 Prozent geben an, von einem Minus bei den Aufträgen betroffen zu sein. Damit entspricht die aktuelle Auftragslage der des Vorjahres. Was die Zukunft angeht, zeichnen sich positive Tendenzen ab. 37,7 Prozent der Handwerker erwarten in den kommenden Monaten ein steigendes Auftragsvolumen. Dieser Wert liegt knapp über dem des Vorjahresquartals.
Umsätze
Der konjunkturelle Abwärtstrend hat die Umsatzentwicklung beeinflusst. Der Anteil an Betrieben mit geringeren Einnahmen hat binnen eines Jahres von 20,3 auf 31,5 Prozent zugenommen. Jeder fünfte Betrieb konnte seinen Umsatz erhöhen. Im Vorjahresquartal waren es 30,6 Prozent. Erholung ist jedoch in Sicht: Jeder dritte Handwerker erwartet für die Zukunft einen Umsatzanstieg. Damit ist der Anteil der Optimisten so groß wie vor einem Jahr.
Beschäftigung
Die Beschäftigungsnachfrage der Betriebe hat sich im dritten Quartal belebt. Per Saldo verzeichnen mehr Unternehmen einen Mitarbeiterzuwachs als einen Stellenabbau. Die Erwartungen für das kommende Quartal sind verhaltener. Lediglich 6 Prozent planen in den kommenden Monaten neues Personal einzustellen. Mit einer Verkleinerung des Personalbestands rechnen 9,9 Prozent der Befragten.
Investitionen
Neue Investitionsvorhaben werden bei den Handwerkern weiterhin hinten angestellt. Der Anteil an Firmen, die in den zurückliegenden Monaten in Maschinen und Werkzeuge investiert haben, lag bei 42 Prozent (Vorjahr 46 Prozent). Die geringe Investitionsbereitschaft wird wohl auch noch im kommenden Quartal anhalten.
"Die Lage im Handwerk der Region Heilbronn-Franken hat sich im Verlauf der Sommermonate für viele unserer Betriebe verbessert. Die kleinen und mittleren Unternehmen stabilisieren die regionale Wirtschaft", betont Kammerpräsident Ulrich Bopp. Aus diesem Grund erwartet er von der neuen Bundesregierung, dass sie diese Betriebe gezielt stärkt und Wachstumsimpulse setzt. Er hofft, dass Korrekturen beim Einkommenssteuertarif und bei der Unternehmens- und Erbschaftssteuerreform vorgenommen werden. Zudem dürfe es keine Erhöhung der Mehrwertsteuer geben. Im Gegenteil - für lokal erbrachte, arbeitsintensive Leistungen wie die Renovierung von Wohnungen oder Friseurleistungen sollten ermäßigte Steuersätze gelten. "Kleinbetriebe erhalten dadurch die Chance, mehr Aufträge zu bekommen. Höhere Steuern sind Gift für das arbeitsintensive Handwerk und lassen die Schwarzarbeit ansteigen", so Bopp.
Info an die Redaktion:
Die gesamten Ergebnisse der aktuellen Umfrage sind in einem Konjunkturbericht zusammengefasst, der im Internet unter www.hwk-heilbronn.de im Bereich Konjunktur abrufbar ist.
Die aktuelle Quartalsumfrage führte das Wirtschaftsforschungsinstitut Creditreform im Auftrag der Handwerkskammer Heilbronn-Franken durch. Der Konjunkturindikator setzt sich aus der Geschäftslage und den Geschäftserwartungen zusammen und spiegelt damit die Stimmungslage in den Betrieben wider.