Ein positives Zeichen setzen die Betriebe der Region Heilbronn-Franken mit ihrer Beschäftigungspolitik. Im ersten Quartal haben sie ihren Personalbestand per Saldo nahezu unverändert gelassen. 8,5 Prozent der befragten Firmen haben ihre Belegschaft aufgestockt, neun Prozent mussten sich von Mitarbeitern trennen. Im Vorjahresquartal lag der Saldo dagegen deutlich im negativen Bereich. Zudem fiel der Arbeitskräftebedarf der hiesigen Handwerker stärker aus als im landesweiten Durchschnitt.
26,8 Prozent der befragten Betriebe sehen ihren aktuellen Geschäftsverlauf positiv. Im Vorjahresquartal waren es noch 41 Prozent. Jeder dritte Betrieb ist mit seinen Geschäften in den vergangenen drei Monaten nicht zufrieden. Für die nächsten drei Monate sind die Betriebe recht optimistisch. Fast 40 Prozent gehen davon aus, dass die Geschäftslage gut wird. Gleichwohl reicht der Konjunkturindex, der aus den Beurteilungen der Geschäftslage und der Erwartungen gebildet wird, mit einem Stand von 4,5 Punkten nicht an den Vorjahreswert heran (29,0).
Dass die konjunkturelle Schubkraft im Handwerk nachgelassen hat, zeigt sich auch bei der aktuellen Auftrags- und Umsatzentwicklung. Lediglich ein Zehntel der hiesigen Handwerker kann einen Zuwachs bei den Auftragseingängen vermelden. Zudem berichten mehr Betriebe als im Vorjahr von einem Auftragsminus. Sieben Prozent der Betriebe verzeichnen einen Umsatzzuwachs. Im Vorjahr konnte noch gut jeder Vierte von einem Plus berichten. Was die Umsätze in den kommenden Monaten betrifft, sind die Handwerker aber weitgehend zuversichtlich. 43,1 Prozent rechnen mit einem Umsatzanstieg. Dieser Anteil hat sich gegenüber dem Vorjahr sogar leicht erhöht.
"Die sich abschwächende Konjunktur wird auch am Handwerk nicht spurlos vorbeigehen. Schwarzmalerei dürfen wir dennoch nicht betreiben", appelliert Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Unterstützung bekomme die Wirtschaft vor allem durch das von der Bundesregierung verabschiedete Konjunkturpaket II. Der Mix des Konjunkturpakets aus Investitionen, Steuer- und Abgabensenkungen sei das richtige Instrument, um die Wirtschaft anzukurbeln. "Allerdings müssen wir jetzt dafür kämpfen, dass die Aufträge auch wirklich den Betrieben vor Ort zugute kommen", so Bopp weiter. "Einer Umfrage von Creditreform zufolge stehen Handwerksbetriebe dem Konjunkturpaket bisher eher skeptisch gegenüber".
Info an die Redaktion:
Die gesamten Ergebnisse der aktuellen Umfrage sind in einem Konjunkturbericht zusammengefasst, der im Internet unter www.hwk-heilbronn.de im Bereich Konjunktur abrufbar ist.