Die Auftragseingänge im Handwerk legten gegenüber dem ersten Vierteljahr deutlich zu. Ein Blick auf die Vorjahre zeigt allerdings, dass das zweite Quartal generell besser als das erste verläuft. Aktuell berichten 40 Prozent der Unternehmen über steigende Auftragseingänge, während 19 Prozent der Betriebe Rückgänge hinnehmen mussten. Damit liegt die Region Heilbronn-Franken etwas besser als der Landesdurchschnitt.
Mehr und mehr Handwerksmeister gelangen mittlerweile an ihre Kapazitätsgrenzen. Bereits 17 Prozent der Handwerksbetriebe geben einen Auslastungsgrad von über 100 Prozent an – fast fünfmal so viele wie vor einem Jahr. Der Anteil der unterausgelasteten Betriebe (bis 60 Prozent Auslastung) beträgt aktuell 18 Prozent.
Im zweiten Quartal des Jahres gelang den Betrieben ein Beschäftigungsaufbau. 6,7 Prozent der Unternehmen haben neue Mitarbeiter eingestellt, lediglich drei Prozent mussten Stellen abbauen.
Durch die gute Auftragslage ist in zahlreichen Betrieben der Region bereits ein Mangel an Fachkräften und Auszubildenden spürbar. „Viele Handwerksmeister suchen händeringend gute Lehrlinge“, erklärt Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. „In der schulischen und beruflichen Bildung geht der Trend zur Höherqualifizierung und zum lebenslangen Lernen. Im Handwerk finden leistungsstarke Jugendliche vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf höchstem Niveau vor.“
Deutlich verbessert gegenüber dem Auftaktquartal zeigt sich die Umsatzlage der Handwerksbetriebe. Der Anteil der Unternehmen, die steigende Umsätze verbuchen, erreicht aktuell fast 40 Prozent. Gleichzeitig müssen sich 15 Prozent der Betriebe mit einer negativen Umsatzentwicklung abfinden. Der Saldo für die Umsatzlage ist nach einem Durchhänger im ersten Quartal wieder positiv.
Die Mehrheit der Handwerksbetriebe hat in den vergangenen Monaten investiert – knapp 22 Prozent sogar mehr als im Quartal zuvor. Nur 46 Prozent der Betriebe führten keine Investitionen durch. Vor einem Jahr war der Anteil der Investitionsverweigerer noch acht Prozentpunkte höher. Die Bereitschaft zu weiteren Investitionen ist vorhanden. Gut die Hälfte der Betriebe möchte in den kommenden Monaten Investitionen durchführen. Fast jedes fünfte Unternehmen plant sogar höhere Investitionen. Auch bei diesem Indikator schneidet die Region besser ab als das Land.