Dass die Teilzeitausbildung keinen Mangel an Ausbildungsqualität bedeutet, zeigt das Beispiel der 26-jährigen Nadége Aydinli aus Leingarten. "Ich bekam sehr jung eine Tochter, wollte aber trotzdem unbedingt eine Ausbildung machen." Dank der Unterstützung der Jugendwerkstätten und ihres Ausbildungsbetriebes, der Metzgerei Rumm in Talheim, hat dies auch geklappt. Vor ein paar Wochen hat sie ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk erfolgreich abgeschlossen. "Während der Ausbildung besuchte ich wie alle anderen Lehrlinge die Berufsschule, meine wöchentliche Arbeitszeit betrug jedoch nur 26,5 Stunden. So blieb mir genügend Zeit, mich um meine Tochter zu kümmern", erzählt die junge Gesellin.
Auch der Ausbildungsbetrieb ist vom Teilzeitmodell überzeugt. "Wir wollen jungen Frauen, die bereits ein Kind haben, den beruflichen Einstieg ermöglichen und bieten deshalb seit 2003 Ausbildungsplätze in Teilzeit an. Unsere Erfahrungen sind durchweg gut. Die Jugendwerkstätten stehen den Jugendlichen bei familiären oder schulischen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bisher waren alle unsere Lehrlinge motiviert und arbeiteten sehr zuverlässig. Ab Herbst absolvieren zwei neue Lehrlinge ihre Ausbildung in Teilzeit bei uns", berichtet Diana Kiesling-Rumm von der Metzgerei Rumm.
Die Handwerkskammer Heilbronn-Franken berät Betriebe und (zukünftige) Auszubildende bei der Entscheidung für ein geeignetes Teilzeitmodell. Weitere Informationen gibt es bei Hildegard Schulte, Ausbildungsberaterin bei der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Telefon 07131/791-164.