Der Frühjahrsaufschwung für die Handwerksbetriebe in der Region Heilbronn-Franken ist 2008 bescheidener ausgefallen als im Vorjahr. Rund jeder dritte Betrieb gibt seiner Geschäftslage eine gute Note, im zweiten Quartal 2007 war fast jeder zweite Betrieb mit seiner Geschäftslage zufrieden. Auch die Geschäftserwartungen sind nicht mehr ganz so positiv wie vor einem Jahr. 35,7 Prozent der befragten Betriebe gehen zwar davon aus, dass ihre Geschäftslage in den kommenden Monaten besser wird, im Vorjahr blickten jedoch fast 56 Prozent der befragten Betriebe optimistisch in die Zukunft. Damit bleibt der Konjunkturindex, der aus den Beurteilungen der Geschäftslage und der Erwartungen gebildet wird, mit 23,3 Punkten deutlich unter dem Wert des Vorjahres.
Gut 27 Prozent der hiesiegen Handwerker konnten in den zurückliegenden Wochen ein Plus bei den Auftragseingängen vermelden, zur gleichen Zeit 2007 waren es fast 40 Prozent. Allerdings sind diesmal auch weniger Handwerker als im Vorjahr von zurückgehenden Auftragseingängen betroffen.
"Unsere Betriebe befinden sich in einer schwierigen Situation: Stark gestiegene Rohstoff- und Energiepreise hemmen einerseits den privaten Konsum, andererseits erhöhen sie die Betriebskosten. Hinzu kommt, dass spürbare Senkungen von Abgaben und Steuern nicht in Sicht sind", so Kammerpräsident Ulrich Bopp. Die Handwerkskammer Heilbronn-Franken begrüße deshalb den Vorschlag der EU-Kommission, den Mitgliedstaaten mehr Spielraum für reduzierte Mehrwertsteuersätze zu geben. Für lokal erbrachte, arbeitsintensive Leistungen wie zum Beispiel die Renovierung von Wohnungen oder Friseurleistungen könnten dann ermäßigte Steuersätze gelten. Kleinbetriebe erhielten dadurch die Chance, mehr Aufträge zu bekommen.