Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Handwerksbetriebe, das betonte Herbst in seinem Bericht, würden sich unabhängig vom Zeitpunkt der wirtschaftlichen Erholung schwieriger gestalten. "Die Interessenvertretung, die dabei hilft, günstige Rahmenbedingungen zu setzen, wird daher immer wichtiger", betonte Herbst. Er begrüßte, dass die niedersächsischen Handwerkskammern durch die Rückkehr der Handwerkskammer Hannover in den landesweiten Zusammenschluss mit stärkerer Stimme auftreten könnten.
Herbst begrüßte darüber hinaus den Neustart der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg in neuer Organisationsform und mit geschärfter strategischer Ausrichtung. Er rief die Ergebnisse einer Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen zur Bedeutung des Handwerks in der Metropolregion in Erinnerung. Danach gehörten rund 30 Prozent aller Unternehmen in der Metropolregion zum Handwerk, mit 13 Prozent der Beschäftigten und 34 Prozent aller Auszubildenden. Die Handwerkskammer wolle sich daher in der Metropolregion in die Detailarbeit einbringen. Herbst: "Zum einen geht es darum, den Stellenwert unseres Wirtschaftssektors dort deutlich zum Ausdruck zu bringen. Zum anderen sollte unser Engagement dahin gehen, für unsere Betriebe gute Vernetzungsstrukturen aufzubauen."
Für das Handwerk als bedeutende Wirtschaftskraft und perspektivenreiche Berufsmöglichkeit soll ab 2010 eine bundesweite Imagekampagne der gesamten Handwerksorganisation werben. Die Vollversammlung fasste den Beschluss über die Finanzierung des Anteiles der Hildesheimer Handwerkskammer mit Stimmenmehrheit der Arbeitgeber- und Gegenstimmen der Gesellenseite. Die Handwerkskammer wird pro Betrieb von 2010 bis 2014 monatlich einen Euro für die Kampagne aufbringen.
Die Vollversammlung stimmte ferner der Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung für die Jahresrechnung 2008 zu. Die Handwerkskammer schloss ihre Jahresrechnung mit einem Volumen von 12.668.000 Euro ab. Im Jahr 2008 wurden Investitionen in Höhe von 990500 Euro durchgeführt, die im Wesentlichen der fortlaufenden Modernisierung des Berufsbildungszentrums dienten. Der Anteil der Handwerkskammerbeiträge am Gesamthaushalt beträgt 23 Prozent.
Schließlich fassten die Mitglieder der Vollversammlung mehrere Beschlüsse zur beruflichen Bildung. So wurden u. a. aufgrund der novellierten Ausbildungsordnung für Friseure neue überbetriebliche Lehrgänge für Auszubildende verabschiedet. Diese gelten für alle Lehrlinge, die ab dem Ausbildungsjahr 2009/2010 die Ausbildung beginnen oder in die Fachstufe eintreten. Mit dem Weiterbildungsangebot "Pneumatik-Fachkraft" wurde eine neue Qualifizierungsmöglichkeit verabschiedet, die mit einer Prüfung vor der Handwerkskammer abgeschlossen werden kann.