Zunächst bis Ende 2010, die Verlängerung bis 2012 ist geplant, werden jährlich rund 220 Jugendliche aus den Vorabgangsklassen von Hildesheimer Haupt- und Förderschulen das einwöchige Kompetenzfeststellungsverfahren durchlaufen. Während ihrer Unterrichtszeit erhalten sie im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Einblick in die Berufspraxis und in vier verschiedene Berufsfelder. Zum Ende der Woche mit zahlreichen Praxis- und Theorieaufgaben sowie Übungen zur Selbsteinschätzung steht ihr Stärken-Schwächen-Profil. Denn von Beobachtern, die sie die Woche über begleiten, erhalten sie nach allen Übungen, am Ende jedes Tages und zum Abschluss detaillierte Rückmeldungen über das eigene Verhalten.
"Die Agentur für Arbeit setzt verstärkt auf Prävention und intensive Berufsvorbereitung während der Schulzeit", begründete Happach das Engagement. Ziel sei es, die Berufswahl vorzubereiten und zu erleichtern, aber auch neue Motivation für das schulische Lernen im Abschlussjahrgang zu wecken. Diesem Ansatz stimmten Herbst und Schröder zu. Herbst erhofft sich von dem Verfahren auch einen positiven Beitrag zur Nachwuchssituation im Handwerk. Schröder betonte, das Kompetenzfeststellungsverfahren helfe Jugendlichen, ein reales Bild von ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entwickeln.
Einen Eindruck davon, wie das Verfahren in der Praxis aussieht und wie motiviert die Jugendlichen dabei waren, holten sich die Unterzeichner des Vertrages beim Rundgang durch die beteiligten Werkstätten. Die Kosten für diese Orientierungsmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler teilen sich die Arbeitsagentur und die Stadt. Sie belaufen sich jährlich auf rund 110.000 Euro.