"Die gute Auftragslage in einzelnen Branchen und das Vertrauen der Unternehmen auf eine anhaltende Konjunkturbelebung haben dieses Ergebnis begünstigt", sagte der Geschäftsführer der Handwerkskammer, Jürgen Garms. Dieses Ergebnis sei darüber hinaus ein Beleg für das große Engagement der Handwerksbetriebe bei der Ausbildung junger Menschen. "Die gute Bilanz unterstreicht, dass das Handwerk Verantwortung übernimmt und den mit der Bundesregierung geschlossenen Ausbildungspakt ernst nimmt", so Garms.
Große Unterschiede zeigt die Lehrstellenbilanz beim Blick in die Region. Einen zweistelligen Zuwachs gab es in den Landkreisen Holzminden (14 %) und Osterode (11 %). Dort war die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse in den letzten Jahren rückläufig. Im Landkreis Hildesheim gab es einen Zuwachs um 7,9 Prozent und in Northeim um 5 Prozent. Einzig der Landkreis Göttingen hat eine negative Bilanz (- 6 %). Verantwortlich dafür war ein spürbarer Rückgang in den Altkreisen Hann. Münden (- 11 %) und Duderstadt (- 20%).
Differenziert nach Branchen zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede in der Verteilung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Während es im vergangenen Jahr zum Beispiel deutlich weniger Ausbildungsabschlüsse in den Gesundheits- und Körperpflege-Berufen gab, legten diese nun um 13,7 Prozent zu. In den Branchen, die von der günstigeren konjunkturellen Entwicklung profitiert haben, gab es ebenfalls einen Zuwachs – im Bau- und Ausbaugewerbe um 3 Prozent, im Elektro- und Metallgewerbe um 5,8 Prozent. 8 Prozent weniger Berufseinsteiger verzeichnete das Holzgewerbe.
2007 haben 81 Jugendliche, die keine Lehrstelle gefunden haben, mit Unterstützung der Handwerkskammer so genannte berufsvorbereitende Einstiegsqualifizierungen (EQJ) in Betrieben begonnen. Diese Praktika dauern zwischen sechs und zwölf Monaten. Für 25 handwerkliche Berufe stehen bundeseinheitliche Qualifizierungsbausteine zur Verfügung. Mehr als die Hälfte derjenigen, die ein EQJ durchlaufen haben, sind anschließend in ein reguläres Lehrverhältnis übernommen worden.