Die gute Konjunktur für die mehr als 18.000 Betriebe im Kammerbezirk lässt sich auch an weiteren Indikatoren ausmachen. So berichten 38 Prozent der Unternehmen von steigenden Auftragseingängen im Vergleich zum Vorquartal, 18 Prozent mussten allerdings auch Rückgänge hinnehmen. Der durchschnittliche Auftragsbestand liegt im Bauhauptgewerbe bei 7 Wochen, im Ausbauhandwerk bei 6,5 Wochen, so die Auswertung der Umfrage. Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Dynamik bei den Auftragseingängen nachlassen wird, was bei den hohen Kapazitätsauslastungen der Betriebe allerdings nicht zu Umsatzeinbußen führen muss. Die Umsatzentwicklung hat sich gegenüber dem Vorquartal verbessert, bei einer Stabilisierung der Auftragseingänge ist für die Umsätze im III. Quartal eine Beruhigung zu erwarten.
Bei den einzelnen Wirtschaftsbereichen ist die Konjunkturlage bei den Handwerkern des gewerblichen Bedarfs (Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer, Metallbauer) zur Zeit mit am besten. Die Aufträge reichen im Durchschnitt für 9,25 Wochen, für das Sommerquartal erwarten 76,2 Prozent der befragten Betriebe gute Geschäfte, 23,8 Prozent gehen von stabilen Verhältnissen aus. Das Bauhaupt- und Ausbauhandwerk scheint das Tief der Vorjahre überwunden zu haben, was sich auch darin ausdrückt, dass beide Branchen nicht von einem Beschäftigungsabbau im Quartal III/2007 ausgehen.
Einen deutlichen Indikatorenanstieg verzeichnen auch die Handwerksbereiche, die personenbezogene Dienstleistungen erbringen und im Gesundheitsbereich tätig sind. Gerade diese Gewerke sind als verbrauchernahe Handwerksgruppen von der inländischen Konsumnachfrage besonders stark betroffen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahresbeginn 2007 hatte hier zu einer leichten Konjunkturverschnaufpause geführt, die Verbraucher scheinen in ihrem Konsumverhalten sich der Situation nun etwas angepasst zu haben. Beide Branchen gehen für das Quartal III/2007 davon aus, dass die Geschäftslage sich stabilisieren oder weiter verbessern wird.
Damit der Aufschwung am Binnenmarkt sich stabilisieren kann, sollte insbesondere die Senkung der Lohnzusatzkosten auf der politischen Handlungsagenda stehen. Sinkende Abgaben ebnen den Weg zu mehr Beschäftigung.