In seiner Antrittsrede mahnte Gringel nicht nur eine zeitnahe, sondern auch bedarfsorientierte Umsetzung der Konjunkturprogramme an: "Sollen die Konjunkturprogramme sinnvoll greifen, brauchen wir Projekte, die sich nach dem Bedarf und nicht nach dem Planungsaufwand richten."
Als einen Arbeitsschwerpunkt benannte der Bauunternehmer aus Schwalmstadt-Ziegenhain die Umsetzung der Imagekampagne des Deutschen Handwerks in der Region, die auch Nachwuchswerbung sein wird. "Unsere Zukunft wird sich an der Frage entscheiden, ob es uns auch künftig gelingt, geeigneten Nachwuchs zu finden." Vor allem vor dem Hintergrund des demographischen Wandels werde das eine Herausforderung für das Handwerk. "Bildung ist heute eine Zukunftsfrage." Deshalb appellierte er an die Politik, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen. "Unsere Betriebsinhaber sind darauf angewiesen, dass ihre Auszubildenden die Schule ausbildungsreif verlassen. Sonst haben sie keine Chance, ihren Fachkräftebedarf zu decken." Grundsätzlich sei die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk groß.
Gringel verwies weiter auf die Bedeutung der Handwerksbetriebe für die Region und den ländlichen Raum, die sich nicht nur an der Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, dem Erhalt der Kaufkraft und der Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe festmachen lasse, sondern auch am sozialen Engagement der Betriebe, die als Sponsoren für Sportvereine, für kirchliche Einrichtungen und für lokale Kulturinitiativen unverzichtbar seien.
Weiter sieht der Schwälmer Bedarf, die Handwerkskammer näher an die Betriebe heran zu bringen. "Wir werden die Bedürfnisse der Betriebe noch stärker als bisher in den Mittelpunkt unserer Arbeit rücken." Dazu will Gringel die Zusammenarbeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Handwerksorganisation im Kammerbezirk ausbauen und stärken. "So, wie sich im Familienbetrieb der eine auf den anderen verlassen kann, so müssen wir uns auch in der Handwerksorganisation aufeinander verlassen können. Das gilt für alle. Für die Handwerkskammer, für die Kreishandwerkerschaften und für alle Mitarbeiter."
Da Peter Göbel, Hauptgeschäftsführer der Kammer, im Dezember in den Ruhestand geht, stand noch eine weitere Abstimmung auf der Tagesordnung: Die Vollversammlung wählte Andreas Klaeger zu seinem Nachfolger. Der künftige Hauptgeschäftsführer ist zurzeit als Geschäftsführer für den Bereich Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit bei der Handwerkskammer für Unterfranken in Würzburg tätig. Für den gebürtigen Pfälzer ist sein neuer Einsatzort kein unbekannter, hat er doch sein Abitur in Kassel abgelegt. Es folgte ein Studium der Geographie mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsgeographie in Heidelberg, der Einsatz in der Industrie- und Handelskammer-Organisation sowie privatwirtschaftlich im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.