Die Winterumfrage bei 760 Betrieben zeigt, dass die Stimmung der Befragungsteilnehmer trotz Wintereinbruch, auf stabilem Niveau geblieben ist. 25,5 Prozent der Unternehmer schätzten die aktuelle Geschäftslage als gut ein, vor einem Jahr waren es 24,5 Prozent. Der Anteil der Handwerksbetriebe mit schlechter Geschäftslage ist von 27,3 auf 21,1 Prozent gesunken (darunter viele Kfz- und Zulieferbetriebe); die Note "befriedigend" vergaben 53,4 Prozent der Betriebsinhaber (Vorjahr: 48,2 Prozent). Die zukünftigen Erwartungen sind zwar von Vorsicht geprägt, wurden aber durchweg besser eingeschätzt als vor zwölf Monaten. Dadurch konnte der Geschäftsklimaindex, der sich aus aktueller und zukünftiger Geschäftslage zusammensetzt, gegenüber dem Winter 2008 um deutliche 8 Punkte auf einen Wert von 75,8 weiter ansteigen. "Die weitere Belebung des Geschäftsklimas bedeutet aber noch keine Normalisierung der Konjunktur," so Gringel weiter. Sobald die staatlichen Gelder der Konjunkturpakete aufgebraucht seien, müssten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder stimmen, dazu gehörten ein ansteigender Export und eine verlässliche Binnennachfrage.
Kfz-Handwerke und Zulieferer mit großen Problemen; Bauhandwerke zufrieden Die Kluft in der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage ist in den verschiedenen Handwerksgruppen sehr groß: Die Betriebe in den Kfz-Handwerken bewerteten ihre Lage immer noch überwiegend negativ, zumindest scheint sich eine Konsolidierung auf niedrigem Niveau durchzusetzen. Die industriellen Zulieferer, das Zugpferd in Zeiten der Hochkonjunktur, schauen weiter recht pessimistisch in die Zukunft und auch die gegenwärtigen Geschäfte werden schlechter beurteilt als vor Jahresfrist. Ähnlich schwierig war auch die Auftragslage bei den privaten Dienstleistern. Dagegen waren die Betriebe im Ausbaugewerbe sehr zufrieden und setzten den Positivtrend des gesamten Jahres weiter fort. Auch die Umfrageteilnehmer im Bauhauptgewerbe waren trotz der einbrechenden kalten Jahreszeit recht optimistisch gestimmt, ebenso die Befragten der Gesundheitshandwerke.
Mäßige Auftrags- und Umsatzentwicklung, aber besser als im Vorjahr
Saisonal bedingte Rückgänge bei Auftragsbeständen und -eingängen einerseits, bessere Ergebnisse aus vor 12 Monaten andererseits: Immerhin fast jeder fünfte Betrieb gab an, dass die Ordereingänge weiter gestiegen waren (Vorjahr 14,9 Prozent), bei 42 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent) wurde das Vorquartalsniveau gehalten. Die Auftragsreichweite konnte binnen Jahresfrist ebenfalls zulegen und stieg auf durchschnittlich 6,2 Wochen, im Winter des Vorjahres waren es 4,6 Wochen. Die Umsatzentwicklung der Handwerksbetriebe im Kasseler Kammerbezirk war mehrheitlich von jahreszeitlich bedingten Erlösrückgängen geprägt, doch war die Vorjahresentwicklung ungünstiger. Im Durchschnitt des Gesamthandwerks gab mehr als jeder fünfte der Befragten (22,4 Prozent) Umsatzsteigerungen an, vor einem Jahr waren es 17,9 Prozent. Für das gesamte Jahr 2009 dürfte der Umsatz nach ersten Schätzungen auf ein Gesamtvolumen von 7,6 Milliarden Euro leicht um 2 Prozent gefallen sein. Die durchschnittliche Betriebsauslastung lag Ende des Jahres bei 76,6 Prozent (Vorjahr: 74,5 Prozent).
Saisonaler Beschäftigtenabbau in den Betrieben
Im Schlussquartal des Jahres 2009 hat sich die Beschäftigtensituation leicht negativ entwickelt. Der Rückgang war angesichts der Jahreszeit sehr moderat und in den Vorjahren teils erheblich höher. Ebenfalls ein Indiz, dass die konjunkturelle Negativentwicklung gestoppt ist. Bei der letzten Quartalsumfrage wurde noch ein deutlicherer Beschäftigtenabbau seitens der Betriebe prognostiziert. Einer vorläufigen Schätzung zufolge sank die Zahl der im Kammerbezirk Kassel tätigen Personen 2009 im Jahresmittel um weniger als 1 Prozent auf 87.700.