Die Ausstellung zeigt mit Foto- und Kurzfilmdokumenten am Originalschauplatz das Bauwerk in seinem heutigen Zustand und bietet Gelegenheit, in ein lange Zeit streng gehütete Staatsgeheimnis einzutauchen. Zahlreiche Besucher, die den außer Dienst gestellten Regierungsbunker am vergangenen Wochenende besichtigten, zeigten sich fasziniert und erschüttert zugleich: An diesem Ort werde erlebbar, für wie real führende Politiker die Bedrohung durch eine atomare Katastrophe zur Zeit des Kalten Krieges gehalten haben, so der Eindruck vieler Ausstellungsbesucher.
Als Schutzbau entworfen in der Zeit des Kalten Krieges entstand zwischen Dernau und Ahrweiler ab 1960 ein mehr als 17 Kilometer langes Tunnelsystem, das den Verfassungsorganen des Bundes für den Ernstfall Schutz bieten sollte. Die Geschichte als Bunker endet für das teuerste Einzelbauwerk der Bundesrepublik mit der Außerdienststellung 1997. Ab 2001 wurde Europas größter Bunker „entkernt“ und so verschwand seine in die Röhren eingebaute Infrastruktur. Damit ist das Bauwerk in seinem Erscheinungsbild wieder zu den Ursprüngen zurückgekehrt, denn so wie heute sah das weit verzweigte Stollensystem bereits während der Bauzeit aus, in der erst die Betonröhre gefertigt und später ausgebaut wurde.
Hinter der Kamera für diese außergewöhnlichen Aufnahmen des Staatsgeheimnisses a. D. standen Fotografenmeister Werner Baumann, Staatspreisträger (1989) und Inhaber des Preises des Handwerks (2004) aus Höhr-Grenzhausen, Fotografenmeister Matthias Brand aus Vallendar, Herbert Piel aus Boppard, Mitglied der Landespressekonferenz, sowie Kajo Meyer aus Bonn.
Ein besonderes Highlight ist die Präsentation ausgesuchter handwerklicher Spitzenleistungen aus dem Ahrtal – von filigran bis massiv und traditionell bis modern, von Gold- und Silberschmiedearbeiten bis zum Keramiker- oder Tischlerhandwerk.