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Rumänien und Bulgarien: Aufbruchstimmung lässt sich mit Fakten belegen

Honorarkonsulat lud Initiative Region Mittelrhein zum Austausch mit bulgarischem Gesandten und rumänischem Generalkonsul ein

(lifePR) (Koblenz, )
Es war die beste Werbung für ihre Heimatländer, vorgetragen durch den Gesandten der Republik Bulgarien in Bonn, Svetlan Stoev, und den rumänischen Generalkonsul, Dr. Vlad Vasiliu. Auf Einladung des bulgarischen Honorarkonsulates in Rheinland-Pfalz suchten die Mitglieder der Initiative Region Mittelrhein den direkten Austausch und Informationen aus erster Hand mit und über einen Wirtschaftsraum, der nicht zuletzt dank der EU-Erweiterung immer mehr im Fokus steht – auch für die hiesige Wirtschaft.

"Die Herausforderungen der bulgarischen und rumänischen Wirtschaft nach dem Beitritt zur Europäischen Union" – unter diesem Motto stand der Informationsabend im Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation der HwK Koblenz. "Für uns eine gute Gelegenheit, mehr über diese Länder zu erfahren und detaillierte Hintergrundinformationen zu erhalten", fasste der Vorsitzende der Initiative, Peter Greisler, das starke Interesse seiner Mitglieder zusammen. Was er und die zahlreichen Gäste zu hören bekamen, erinnerte in vielen Bereichen an das deutsche Wirtschaftswunder: eine drastisch gefallene Arbeitslosenquote, die momentan in Bulgarien bei rund sieben Prozent liegt und weiter auf Talfahrt ist, eine Körperschafts- wie auch Einkommensteuer von 10 Prozent, eine Staatsverschuldung, die sich in Bulgarien innerhalb von drei Jahren halbiert hat. Interessant für ausländische Investoren sind in beiden Ländern die Steuersätze. So wundert es nicht, dass sich der Anteil der direkten Auslandsinvestitionen ebenfalls innerhalb weniger Jahre verdoppelt hat und heute bei über 4 Mrd. Euro liegt (Bulgarien 2003: 1,9 Mrd. Euro). In Rumänien wurden im vergangenen Jahr sogar 15,3 Mrd. Euro investiert – Platz 1 der südosteuropäischen Staaten, in denen eindeutig eine Aufbruchstimmung herrscht. Längst locken diese Länder nicht nur Touristen an. Viele deutsche Unternehmen sind ebenfalls längst vor Ort oder auf dem Weg dahin, darunter auch einige aus dem Mittelstand und dem Handwerk.

"Wir verschweigen aber auch nicht, dass es durchaus Probleme gibt, die wir beseitigen müssen", sprachen der Gesandte sowie der Generalkonsul neuralgische Punkte an, so die Abwanderung von hoch qualifizierten Fachkräften ins Ausland. "Es tut einem Land weh, wenn es bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 8 Mio. Menschen in den vergangenen Jahren die Abwanderung von ca. 1,2 Mio. Bulgaren verkraften muss", beschreibt Svetlan Stoev. Hier müsse man den eigenen Fachkräften mehr Attraktivität im Land bieten.

Attraktiv – das ging aus den Ausführungen über die Geschichte der beiden Staaten deutlich hervor – ist jener Teil, der deutlich seine historischen Spuren hinterlassen hat. Bulgarien und Rumänien können auf eine Geschichte verweisen, die im europäischen Raum einzigartig ist. Vieles ergibt sich aus der geografischen Lage, die auch heute noch mit Blick auf die EU-Erweiterung prädestiniert ist. "An unseren Grenzen endet die Union", brachte es der bulgarische Gesandte auf den Punkt, was Bulgarien mit Blick auf den anschließenden Kultur- und Wirtschaftsraum im Süden auch weiterhin attraktiv macht.

Ein wichtiger Aspekt und durch die deutschen Gäste im Forum angesprochen, kommt dem akademischen Austausch zu. 15.000 Bulgaren studieren aktuell in Deutschland, "warum sollte es nicht auch viel mehr junge Deutsche geben, für die eine akademische Ausbildung in Bulgarien interessant ist", so Stoev, der im Dialog mit den Mitgliedern der Initiative Mittelrhein auch ansprach, in welchen Bereichen die bulgarische Hochschullandschaft interessant für Ausländer bereits ist und wie die weitere Entwicklung aussehen kann.

Abschließend richteten die Gäste aus Rumänien und Bulgarien den Blick in die Zukunft. "Wir sind auf eine Solidarität unter den europäischen Staaten angewiesen", so Stoev und Vasiliu, "sie ist eine wichtige Voraussetzung für die weitere erfolgreiche Entwicklung. Wir sind zwar als junge EU-Mitglieder mit 50-jähriger Verspätung in die Richtung gestartet, die Ihnen als Ihre Heimat bekannt und vertraut ist", sprachen die beiden Diplomaten die Rolle Deutschlands im europäischen Staatenverbund an, "doch werden wir die Ärmel hochkrempeln und etwas tun, um in 10 Jahren auch dort zu sein, wo Sie heute stehen." Dabei wisse man um die Unterstützung deutscher Partner, gerade aus der Region Mittelrhein, in der man mit Dr. h. c. mult. Karl-Jürgen Wilbert als bulgarischem Honorarkonsul in Rheinland-Pfalz einen "zuverlässigen und ausgesprochen aktiven Mitstreiter an unserer Seite" wisse.

Peter Greisler dankte den beiden Gästen, "von denen wir heute nicht nur Wissenswertes und interessante Neuigkeiten über ihre Heimatländer erfahren haben, sondern auch einiges dazulernen konnten". Es sei beeindruckend, wenn man sehe, wie schnell und zielstrebig Rumänien und Bulgarien die Herausforderungen angegangen haben, die sich nicht zuletzt mit der EU-Mitgliedschaft verbinden. "Sie haben es geschafft, in vielen Bereichen die Hürden besser zu nehmen, als man das von Ihren Ländern erwartet hätte. Da spiegelt sich auch in den Eckdaten gerade der Wirtschaft wider."

Bei einem Glas bulgarischem Wein sprachen die Teilnehmer direkt miteinander – und auch hier ergaben sich Möglichkeiten in der kommunalen Kooperation, die ihre Spuren über die Veranstaltung von Honorarkonsulat und Initiative Mittelrhein hinaus hinterlassen können.

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Die Handwerkskammer Koblenz ist Selbstverwaltung des Handwerks und damit Partner von rund 18.500 Betrieben im nördlichen Rheinland-Pfalz. Sie setzt sich in allen Fragen zur wirtschaftlichen Lage, der Regionalentwicklung, der Bildungspolitik, zu Zukunftstechnologien, zu Umwelt und dem europäischen Binnenmarkt für die Interessen des Handwerks ein. Als Dienstleistungszentrum steht dabei die Unterstützung ihrer Betriebe im Mittelpunkt des Handelns.

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