Traditionell treffen sich zweimal im Jahr der Präsident der Handwerkskammer Lübeck und die Geschäftsführung der Kammer mit den Kreishandwerksmeistern und Geschäftsführern der Kreishandwerkerschaften, um sich über aktuelle Entwicklungen und gemeinsame Probleme auszutauschen oder gemeinsame Aktionen zu besprechen. Themenschwerpunkt der diesjährigen Frühjahrskonferenz war neben der künftigen Ausbildungssituation im Handwerk der Themenkomplex "Schwarzarbeit". Dabei hatten die Teilnehmer den Tagungsort Plön nicht ohne Bedacht gewählt. Im Kreis Ostholstein/Plön gibt es seit Jahren die "Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung der Schwarzarbeit", die sich aufgrund ihrer Tätigkeit in den letzten Jahren hohen Respekt und Ansehen - nicht nur im Handwerk - verschafft hat.
Michael Bornhöft vom Fachdienst Sicherheit und Ordnung/Ermittlungsgruppe Schwarzarbeit gab den Kreishandwerksmeistern einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte und die bisherige Bilanz der Ermittlungsgruppe. Besonders erfreulich: Seit Anfang diesen Jahres hat sich die Stadt Neumünster der Ermittlungsgruppe angeschlossen.
Bei der anschließenden Diskussion waren sich Kreishandwerkerschaften und Kammer einig, dass weitere Ermittlungsgruppen in den Kreisen und kreisfreien Städten etabliert werden müssen. So auch der Tenor der am Ende der Konferenz verabschiedeten gemeinsamen Resolution zur Bekämpfung der Schwarzarbeit: "Legale Arbeit unterstützen - Ermittlungstätigkeit verstärken". Die Kreishandwerksmeisterkonferenz forderte alle Kreise und kreisfreien Städte auf - sofern noch nicht geschehen - ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen und die Ermittlungstätigkeit weiter zu verstärken. Das Handwerk werbe weiterhin für die Errichtung von Ermittlungsgruppen nach dem Vorbild Ostholstein/Plön/Neumünster. Weiterhin forderte die Konferenz die Unterstützung legaler Arbeit: "Wir müssen die Ehrlichen belohnen", so die Forderung von Horst Kruse. Auch durch eine verstärkte Ermittlungstätigkeit ließen sich Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft nicht vollständig verdrängen. Erforderlich seien flankierende und präventiv wirkende Maßnahmen, wie beispielsweise eine Ausweitung des Steuerbonus für Handwerksleistungen.