35 Frauen und Männer der 36köpfigen Vollversammlung waren zu dem Treffen in Barleben, in der Schweißtechnischen Lehranstalt Magdeburg geladen, auf dem über Abwahlanträge des Vorstandes, der Hauptgeschäftsführerin und des Präsidenten abzustimmen war. Beschlussfähigkeit war somit gegeben. Ausgangsthema des Nachmittags war die Vermögensverwaltung der Handwerkskammer Magdeburg. Der intensiv und kontrovers geführten Diskussion lag der Bericht des von der Vollversammlung beauftragten Rechtsanwaltes Prof. Dr. Seeger zu Grunde. Darin wurde die Vermögensverwaltung der Handwerkskammer Magdeburg bis einschließlich 2005 geprüft und hinsichtlich der im Oktober 2000 unternommenen Aktienanlagen ein Gesamtverlust von EUR 360.000,- ermittelt. Einhellig wurde die Vermögensverwaltung in Termingelder und festverzinslichen Wertpapieren, als beanstandungsfrei bewertet. Hinsichtlich der Aktienanlage im Jahre 2000 und der daraus erlittenen Verluste wurden hingegen unterschiedliche Standpunkte von Prof. Dr. Seeger und des Wirtschaftsministeriums deutlich, das die Anlagen in Aktien als zulässig erklärt.
Der Antrag auf Einholung eines weiteren anwaltlichen Gutachtens zur Frage des Regresses wurde mit 18 zu 16 Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt, da diese Frage von Professor Dr. Seeger schon behandelt wurde. Der Antrag auf Abwahl der Hauptgeschäftsführerin Frau Christa Knoblauch und ihre sofortige Kündigung durch den Vorstand wurde mit 17 zu 16 Stimmen bei zwei Enthaltungen ebenfalls von der Vollversammlung abgelehnt.
Überraschend erklärte der Präsident der HWK Klaus Medoch seinen Rücktritt. Er begründete diesen damit, dass für ihn aufgrund des Abstimmungsergebnisses eine weitere Zusammenarbeit mit dem Vorstand und dem Hauptamt unmöglich erscheint. Nach der Rücktrittserklärung scheiterte ebenfalls der auf die Abwahl des gesamten Vorstandes gerichtete Antrag.
Kammervizepräsident Hruschka, der Zur Zeit die Geschäfte führt, wünscht für die Arbeit in Vorstand und Vollversammlung eine Rückkehr zu einer ergebnisorientierten Sacharbeit im Interesse der Mitgliedsbetriebe.