- Auszeichnung für langjähriges Wirken in Meisterprüfungsausschüssen
- Vizepräsident Sättele: Meisterprüfung ist ein "Karriereturbo"
- Hauptgeschäftsführer Müller: "Sie waren für die jungen Handwerker ein Wegweiser zur Meisterschaft"
Auf dem diesjährigen Maimarkt hat die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald 40 Prüfer aus Meisterprüfungsausschüssen ausgezeichnet, die insgesamt 781 Jahre bis heute gewirkt haben und noch wirken. Unter Hinweis auf Paragraph 45 der Handwerksordnung erläuterte Hauptgeschäftsführer Dieter Müller bei der Begrüßung der Jubilare, dass es ihnen gelungen sei, die Worte des Gesetzestextes mit Leben zu füllen und diese Worte selbst auch zu leben.
Es sei den Prüfern gelungen, die Begeisterung für ihren Beruf weiter zu tragen und so der Jugend ein Wegweiser zur Meisterschaft zu werden. "Das System der Meisterprüfung garantiert, dass das Wissen der Älteren und Erfahrenen an die nächste Generation weiter gegeben wird", erläuterte Müller weiter. Wörtlich: "Uns Sie sind Zeugen dieser Tradition!"
Er verortete die Meisterprüfung in einem großen bildungspolitischen Kontext, den der deutsche Qualifikationsrahmen auf die Höhe des Bachelors platziert habe.
In seiner Festansprache sah der Vizepräsident der Handwerkskammer Mannheim, Martin Sättele, einen wichtigen Schwerpunkt der Jubilare in der Stärkung der handwerklichen Selbstverwaltung. "Denn ohne die Selbstverwaltung müsste der Staat prüfen - und das käme teuer", war sich Sättele sicher.
Anhand des Wortes "Vom Tellerwäscher zum Millionär" machte er deutlich, dass - anders als im Land der unbegrenzten Möglichkeiten - in Deutschland dieses Wort umgedeutet werden müsse. Hier heiße es: "Jeder ist seines Glückes Schmied" und bedeute, dass jeder sein Leben selbst in die Hand nehmen und erfolgreich werden kann. Für ihn, Sättele, seien die jungen Menschen, die sich der Meisterprüfung stellten, das beste Beispiel für dieses Wort.
In der Meisterprüfung werde die Spreu vom Weizen getrennt, so Sättele weiter, denn nur Meisterinnen und Meister, die es auch könnten, seien in der Lage, etwas zu bewegen. Er bescheinigte dabei den Jubilaren, dass sie das Gute aus der Vergangenheit bewahrt und mit dem Guten aus der Gegenwart verbunden hätten. So seien sie zu einem Kompass für die jungen Handwerker geworden, also zu einem Navigationssystem für ihr eigenes Leben.
"Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft und die Zukunft unserer Wirtschaft!", rief Sättele den Jubilaren zu, weil die Meisterprüfung das Fundament für die Zukunft des Handwerks sei und auch Grundlage für "unsere anspruchsvollen Handwerksberufe". So gesehen "ist die Meisterprüfung zu einem Karriereturbo geworden", schloss Sättele seine Ausführungen, lobte die ehrenamtlich Tätigen für deren aktive Unterstützung und bezeichnete sie als "Aushängeschild unseres Hauses". Wörtlich: "Wir sind stolz auf Sie!"