Er verwies darauf, dass der Berufsbildungsbericht erneut die hohe Leistungsfähigkeit des Dualen Ausbildungssystems bestätige. Danach hätten sich die Ausbildungschancen junger Menschen verbessert. Gleichzeitig machte Tschischka deutlich, dass immer mehr Betriebe Schwierigkeiten haben, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Und wörtlich: "Die demografische Entwicklung und der Trend zur Akademisierung stellen insbesondere die Fachkräftesicherung im Handwerk vor wachsende Herausforderungen." Denn dem aktuellen Berufsbildungsbericht zufolge konnten mit Stichtag 30. September 2014 immerhin 8,7 Prozent der Lehrstellen im Handwerk nicht besetzt werden. Ende des Jahres waren es insgesamt 20.000 unbesetzte Stellen bundesweit und ca. 320 Stellen im Kammergebiet .
"Die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe bleibt unverändert hoch", bestätigte Tschischka die derzeitige Situation vor Ort. Dabei setzten gerade Handwerksbetriebe bereits viel in Bewegung, um beispielsweise Jugendlichen mit Startschwierigkeiten auf die Beine zu helfen. Und die Handwerkskammern helfen mit intensiver Ausbildungsberatung vor Ort. Große Hoffnung setze er zudem in die neu beschlossene assistierte Ausbildung, die Jugendliche mit Förderbedarf und ihre Ausbildungsbetriebe individuell und bedarfsgerecht unterstütze.
"Auch für Abiturienten hält das Handwerk attraktive Karriereoptionen bereit", machte der Mannheimer Kammerpräsident aufmerksam. Er war sich aber sicher, dass junge Abiturienten aber noch zu selten von den vielfältigen Angeboten der beruflichen Aus- und Weiterbildung auch im Handwerk erfahren. Er forderte daher "eine möglichst flächendeckende Berufsorientierung an den Gymnasien, die jungen Menschen Karrierewege auch jenseits eines Studiums aufzeigt."