In seiner ersten Kernforderung "Keine Steuererhöhungen - keine heimlichen, keine offenen, keine gewinnabhängigen und schon gar keine gewinnunabhängigen" kritisierte er, dass in den Programmen der Parteien "die Leistungsträger dieser Gesellschaft im Dienste der Umverteilung" abgeschöpft werden. "Schlimmer noch: es zielt auf die Substanz unserer Betriebe". Damit sei, so Tschischka weiter, eine rote Linie überschritten. Und das Handwerk setze sich mit aller Macht dagegen zur Wehr.
Auf die Frage, warum Deutschland heute im europäischen Vergleich so gut dastehe, verwies er in seiner Antwort auf die hart erarbeitete Wettbewerbsfähigkeit und den Aufbau von Eigenkapital. Nur deshalb, so Tschischka, konnten in der Krise die Mitarbeiter bis an den Rand der wirtschaftlichen Vernunft gehalten werden. Und ein Einknicken der Binnenkonjunktur und der wirtschaftliche Absturz verhindert werden.
Wer eine Vermögenssteuer fordere, müsse sich im Klaren sein, dass erhebliche Summen zu zahlen sind, auch ohne einen einzigen Euro Gewinn. Da 90 Prozent des Vermögens in Betrieben stecke, sind vorrangig Maschinen, Fuhrparks und Immobilien betroffen, die zu produktiven Zwecken dienten und Arbeits- und Ausbildungsplätze sicherten. "Wer daran geht, sägt an dem Ast, auf dem der Wirtschaftsstandort Deutschland sitzt und schwächt die Krisenfestigkeit und Investitionsfähigkeit unserer Wirtschaft", so Tschischka wörtlich und nannte es "Bauernfängerei", wenn darauf hingewiesen werde, dass nur wenige reiche Privatpersonen betroffen seien.
Weiterhin mahnte Tschischka strukturelle Veränderungen in den Sozialsystemen an und forderte mehr Eigenvorsorge, mehr Kapitaldeckung und eine Abkoppelung der Beiträge vom Lohn. "Keine Leistungsausweitung in den sozialen Sicherungssystemen" lautete daher auch seine zweite Forderung.
Mit der Forderung 3 beschäftigte Tschischka das Thema mittelstandsgerechte Unternehmensfinanzierung. Und in der Energiepolitik bemängelte er die parteipolitische Blockade zwischen Regierung und Opposition zur energetischen Gebäudesanierung. Gleichzeitig mahnte er in seiner Kernforderung 4 eine "grundlegende Überarbeitung" des Energie-Einspar-Gesetzes.
In seiner fünften, die Bildungspolitik betreffende Forderung, erwartete der Mannheimer Kammerpräsident von der Politik ein klares Bekenntnis zur beruflichen Bildung und sah Nachholbedarf, die Gleichwertigkeit von Bachelor und Meister im Bewusstsein der Gesellschaft zu verankern. "Wir müssen wegkommen von dem Akademikerwahn", sagte Tschischka wörtlich. Er sehe insbesondere Möglichkeiten bei Studienabbrechern, in denen "ein großes Nachwuchspotenzial für Führungskräfte" schlummere, das "wir unbedingt nutzen müssen".
Zusammenfassend erklärte Tschischka vor dem "Parlament des Handwerks der Region", dass das Handwerk Rahmenbedingungen brauche, um die Innovations- und Investitionsfähigkeit der Betriebe zu stärken. "Wir sind nicht nur Handwerker. Wir sind der Motor, der Deutschland antreibt", sagte Tschischka. Mit den Worten: "Das ist unsere Botschaft in diesen Tagen" ließ er keine Zweifel daran, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks zu betonen und dessen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Ausbildung gerade im bevorstehenden Wahlkampf hervorzuheben.