Traditionell stellte Tschischka den Delegierten die aktuellen Zahlen der Handwerkskonjunktur aus dem zweiten Quartal vor (siehe gesonderter Bericht). Unter Hinweis auf die jährlich stattfindenden Events der Kammer charakterisierte er das Leben des Handwerks in der Region als "lebendig" und "zeitgemäß". Er erinnerte beispielsweise an die "Mannheimer Erklärung zur Werkrealschule", die landesweit Beachtung fand und stellte die zahlreichen Aktionen der Kammer in Sachen Nachwuchssicherung und Fachkräftegewinnung in den Vordergrund.
Die duale Ausbildung werde, so Tschischka, als Markenkern in Deutschland wahrgenommen. Sie habe sich zu einem Exportschlager entwickelt und daher gilt es, dieses Modell zu verteidigen. Dies sei eine Aufgabe für alle im Handwerk Tätigen angesichts der "Knüppel, die Brüssel uns dazu in den Weg" lege. Die Partnerschaft mit der Woiwodschaft Oppeln und der Universität Oppeln diene dem Zweck, die duale Ausbildung auch außerhalb deutscher Grenzen bekannt zu machen.
In diesem Zusammenhang verwies der Mannheimer Kammerpräsident darauf, dass sich Brüssel auch widerspreche. Einerseits lobe man die duale Ausbildung, andererseits stelle man den Meister in Frage. "Das eine ohne das andere gibt es allerdings nicht", so Tschischka wörtlich. Im Laufe der Sitzung wurde einstimmig eine Resolution unter dem Titel "Deutscher Meister. Starkes Handwerk. Starkes Europa." verabschiedet, die das Anliegen der Region bis nach Brüssel tragen soll.
In seinem Kurzbericht referierte der Vizepräsident der Arbeitnehmer, Martin Sättele, ausführlich zu Fragen der beruflichen Bildung. Es drohe ein Überhang an Akademikern und forderte einen Stopp des Akademisierungstrendes. Auch Sättele sah, mit Blick auf Europa, den Konflikt zum Thema "Meisterbrief", den er als "Qualitätsnachweis mit großer wirtschafts-, bildungs- und gesellschaftspolitischer Bedeutung bezeichnete. Auf seinen Antrag hin stellte er eine Resolution mit dem Titel "Mit Tarifverträgen im Handwerk gewinnen" zur Abstimmung, der die Delegierten einstimmig folgten.
Im weiteren Verlauf der Sitzung stellten die Delegierten einstimmig die Jahresrechnung 2013 in Höhe von 17,2 Millionen Euro fest und stimmten Beschlussvorlagen aus dem Berufsbildungsausschuss zu, daneben auch den Berufungen in verschiedene Prüfungsausschüsse.
Ministerialrat Bernd Scherrer aus dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg hatte zuvor die Aktivitäten der Kammer im Rahmen der Nachwuchssicherung gelobt und die wirtschaftliche Situation als hervorragend dargestellt. Er dankte ebenso wie Kammerpräsident Walter Tschischka den ausscheidenden Mitgliedern des "Parlaments des Handwerks" für ihr Mitwirken und die Verantwortung, die sie in den vergangenen fünf Jahren übernommen hatten.