Wenn das Handwerk in die Zukunft schaut, bleibe die Zahl der Optimisten mit 53,2 Prozent in der Mehrheit. Nur jeder Zehnte, so Tschischka weiter, erwarte eine schwache Geschäftsentwicklung.
Die Auftragseingänge bei den regionalen Handwerkern entwickelten sich in den zurückliegenden drei Monaten merklich zögerlicher als noch im Frühjahr. Jeder vierte Betrieb (25,9 Prozent) meldete zwar ein Auftragsplus, allerdings mussten auch 23 Prozent der Befragten ein Minus bei den Auftragseingängen hinnehmen. Vor Jahresfrist sei, so Tschischka, die Entwicklung mit damals knapp 40 Prozent Zuwachs deutlich dynamischer gewesen "Gleichwohl bleibt die Auftragssituation im regionalen Handwerk per Saldo optimistisch, denn gut ein Viertel (26,9 Prozent) rechnen mit Zuwächsen beim Auftragsbestand, während 18,4 Prozent ein Minus befürchten", analysierte der oberste Mannheimer Handwerker weiter.
Ein weiteres optimistisches Konjunkturindiz bleibe die Kapazitätsauslastung der Handwerksbetriebe. Immerhin erreichten mehr als 40 Prozent der Handwerker in der Region eine Kapazitätsauslastung zwischen 80 und 100 Prozent, und jeder 10. Handwerker habe derzeit gar keine Kapazitätsfreiräume.
"Auch im dritten Quartal zeigte die Umsatzkurve nach oben", stellte Tschischka weitere Einzelheiten des Berichts vor. 37 Prozent der Unternehmen sei es gelungen, den Umsatz erneut zu steigern, während 18,7 Prozent der Betriebe Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatten. "Deutlich verbessert hat sich damit die Umsatzbilanz gegenüber dem Vorjahr, als jeder Fünfte (19,7 Prozent) ein Minus zu verkraften hatte und jeder dritte Befragte (33,2 Prozent) einen Zuwachs meldete", so Tschischka weiter. Selbst für die Zukunft gebe es im Hinblick auf die Umsätze optimistische Prognosen, denn 30,0 Prozent der Befragten rechneten mit einem Umsatzzuwachs und nur 17 Prozent äußerten sich pessimistisch. Somit überwiege erneut die Zahl der optimistischen Umsatzerwartungen, allerdings habe sich der Anteil gegenüber dem Vorjahr mit damals 42,8 Prozent deutlich höher gelegen.
Auch im Hinblick auf Einstellungen kam Bewegung in das Handwerk. Jedes siebte Unternehmen (14,7 Prozent) stockte die Zahl der Mitarbeiter auf. dagegen bauten lediglich 6,8 Prozent der Betriebe Personal ab. Allerdings blieb bei vier von fünf Betrieben die Zahl der Beschäftigten gleich - und auch 90 Prozent wird in den kommenden Monaten den Personalbestand unverändert halten.
Ein positives Zeichen für eine gute Konjunkturentwicklung sind nach Tschischka die Investitionstätigkeiten. 56,3 Prozent der Betriebe haben in neue Maschinen und Werkzeuge investiert und bei 22 Prozent stand dabei ein höheres Investitionsbudget zur Verfügung. "Auch für die Zukunft sehe ich Potenzial im Investitionsbereich. Denn gut die Hälfte der Befragten plant ein Vorhaben in den nächsten Monaten - und damit deutlich mehr als noch im Vorjahr", stellte er fest.
"Einige skeptische Töne bezüglich der Weltwirtschaft können das Handwerk nicht bremsen", fasste Tschischka den Bericht zusammen. "Die Grundstimmung im Handwerk ist nach wie vor positiv. So zeigt sich das Handwerk als stabilisierender Faktor der hiesigen Wirtschaft", konstatierte der Kammerpräsident. Allerdings wolle er die Augen vor aufkommenden Konjunkturrisiken nicht verschließen und mahnte die Politik in der Eurokrise zu besonnenem Handeln.
Den ausführlichen Bericht zur Konjunktur im Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald finden Sie auf unserer Homepage unter www.hwk-mannheim.de.