Die Handwerkskammer hat im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe die Geschäftsführung von 19 Prüfungsausschüssen übernommen. Ehrenvizepräsident Gerhard Höfler, selbst langjährig im Ehrenamt der handwerklichen Selbstverwaltung tätig, und Hauptgeschäftsführer Dieter Müller übergaben jeder Prüferin und jedem Prüfer eine Ehrenurkunde und die Ehrenmedaille der Handwerkskammer.
Unter Hinweis auf Sokrates sagte Dieter Müller, dass es den zu Ehrenden gelungen sei, die Begeisterung für den erlernten Beruf zu wecken. Als Prüfer seien sie zudem stets Korrektur gewesen und hätten mit viel Geduld auf die Prüflinge reagiert. Müller verwies auf den technischen Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte, in der die Prüfungen tätig waren. Heute verliefen Prüfungen wesentlich anders, seien handlungsorientiert und damit auch zeitgemäß.
Mit einer leidenschaftlichen Rede würdigte der Ehrenvizepräsident das ungebrochene Engagement des Ehrenamts im Prüfungswesen und stellte fest, dass die nachkommenden Generationen sich mit der Übernahme von Verantwortung schwer täten. Tradition, so Höfler, bilde die Wurzeln des Handwerks. Aber ständig müsse sich der im Handwerk Tätige überprüfen, sich mit der Gegenwart auseinandersetzen und sich der Innovation stellen. Ziel sei, so Höfler weiter, "das Gute aus der Vergangenheit zu bewahren und mit dem Guten aus der neuen Zeit zu verbinden."
Wer Visionen habe müsse nicht - entgegen einer Aussage des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt - zum Arzt. "Denn Visionäre gestalten mit ihrem Wissen unsere Zukunft und schaffen neue Wege". Prüfer seien den jungen Menschen auf diesem Weg wie ein Kompass gewesen.
Höfler verwies darauf, dass die Vorbereitung auf die Meisterprüfung die Schule der Selbstständigkeit beinhalte. Denn, so der Ehrenvizepräsident wörtlich, "die Meisterprüfung ist in Deutschland die einzig verbindliche Prüfung für Selbstständige."
"Wir haben Ihren Beitrag zur Berufsbildung und damit Ihre Liebe zum Handwerk unserer Region in den vergangenen Jahrzehnten sehr zu schätzen gelernt und möchten uns mit dieser Veranstaltung bei Ihnen bedanken", resümierte Müller in seiner Rede.
"Addierte man die Verweildauer sämtlicher hier im Raum befindlichen Prüfer, käme man auf eine stolze Summe von über 1.200 Jahren Mitwirkung im Prüfungswesen!", ergänzte Bereichsleiter Stefan Schlösser zum Erstaunen der Anwesenden.
Mit einem Glas Sekt konnte auf die langjährige Mitarbeit angestoßen werden. Ein Gruppenbild rundete die Feierstunde ab.