Die Handwerkskammer übernimmt im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe die Geschäftsführung von 19 Prüfungsausschüssen. Die Vizepräsidenten der Kammer, Alois Jöst und Martin Sättele, selbst langjährig im Ehrenamt der handwerklichen Selbstverwaltung tätig, übergaben jeder Prüferin und jedem Prüfer eine Ehrenurkunde und die Ehrenmedaille der Handwerkskammer.
Unter Hinweis auf Sokrates sagte Hauptgeschäftsführer Müller, dass es den zu Ehrenden gelungen sei, die Begeisterung für den erlernten Beruf zu wecken. Als Prüfer seien sie zudem stets Korrektur gewesen und hätten mit viel Geduld auf die Prüflinge reagiert. Dass die Prüfungen handlungsorientiert seien, helfe bei der Korrektur.
Mit einer leidenschaftlichen Rede würdigte der Vizepräsident Alois Jöst das ungebrochene Engagement des Ehrenamts im Prüfungswesen. Tradition, so Jöst, bilde die Wurzeln des Handwerks. Aber ständig müsse sich der im Handwerk Tätige überprüfen, sich mit der Gegenwart auseinandersetzen und der Innovation stellen. Ziel sei, so Jöst weiter, "das Gute aus der Vergangenheit zu bewahren und mit dem Guten aus der neuen Zeit zu verbinden."
Jöst weiter: Wer Visionen habe müsse - entgegen einer Aussage des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt - nicht zum Arzt. "Denn Visionäre gestalten mit ihrem Wissen unsere Zukunft und schaffen neue Wege". Prüfer seien den jungen Menschen auf diesem Weg wie ein Kompass gewesen.
Der Vizepräsident verwies darauf, dass die Vorbereitung auf die Meisterprüfung die Schule der Selbstständigkeit beinhalte. Denn, so der Vizepräsident wörtlich, "die Meisterprüfung ist in Deutschland die einzig verbindliche Prüfung für Selbstständige."
"Wir haben Ihren Beitrag zur Berufsbildung und damit Ihre Liebe zum Handwerk unserer Region in den vergangenen Jahrzehnten sehr zu schätzen gelernt und möchten uns mit dieser Veranstaltung bei Ihnen bedanken", resümierte Müller in seiner Rede.
"Addierte man die Verweildauer sämtlicher für heute eingeladenen Prüfer, käme man auf eine stolze Summe von über 900 Jahren Mitwirkung im Prüfungswesen!", ergänzte Bereichsleiter Stefan Schlösser zum Erstaunen der Anwesenden.