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Halbjahresbilanz 2009 sieht düster aus: Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald verliert 184 (oder 1,4 Prozent) Betriebe

Kammerpräsident Walter Tschischka: "Wer die Meisterprüfung hat, ist solide gerüstet" / Tschischka empfiehlt Unternehmerausbildung "Meisterprüfung"

(lifePR) (Mannheim, )
Die Zwischenbilanz zum Halbjahr 2009 sieht düster aus: mehr als 184 Betriebe haben sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres aus der Handwerksrolle, dem Verzeichnis der Betriebe der Region Rhein-Neckar-Odenwald, löschen lassen. Das sind, so bilanzierte Kammerpräsident Walter Tschischka, insgesamt 1,4 Prozent weniger Betriebe. Auf der Suche nach den Ursachen nannte er in erster Linie die Finanz- und Wirtschaftskrise, die an diesen Betrieben wohl nicht spurlos vorbeigegangen sei. "Egal ob als Löschungsgrund "Insolvenz" oder "wirtschaftliche Gründe" angegeben würden, es sind Auswirkungen der Krise, die bis in die Betriebe reichen". Als weiteren Grund für die Schließung eines Betriebs wurde, so Tschischka weiter, die ungeklärte Betriebsnachfolge angegeben. "Mehr und mehr Handwerksunternehmer finden keine Nachfolger, weder in der eigenen Familie noch von außerhalb, was ich sehr bedauere".

Beim genaueren Hinsehen falle auf, dass vor allem die handwerksähnlichen Betriebe, die einen Teilausschnitt eines Vollhandwerks darstellen, einen starken Rückgang zu verzeichnen hätten. "Mit 2,9 Prozent - oder 69 Betrieben - wurden zur Jahresmitte deutlich mehr Unternehmen gelöscht als etwa im Bereich der B1-Berufe. Dies sind die Handwerksbetriebe, die früher einen Meistertitel für die Selbstständigkeit brauchten, seit der Novelle 2004 aber davon befreit sind. Dort waren nämlich mit 52 Löschungen 2,0 Prozent der Betriebe betroffen", so Tschischka weiter.

"Stabiler" nannte der Mannheimer Kammerpräsident die Situation bei den Berufen, die die Meisterprüfung als Voraussetzung für die Selbstständigkeit brauchen. "Hier ist der Rückgang überschaubar", so Tschischka, "denn er beträgt mit 63 Betrieben nur 0,8 Prozent der A-Berufe".

Diese Zahlen machen deutlich, dass besonders die Unternehmen mit Meisterprüfung eine deutlich stabilere Grundlage hätten. Denn mit dem Zertifikat der Meisterprüfung seien nicht nur solide Kenntnisse im fachlichen, sondern vor allem auch im betriebswirtschaftlichen Bereich vorhanden, um die Zukunft zu meistern und aktiv zu gestalten. "Die vorgelegten Zahlen sprechen dafür, jedem, der sich selbstständig machen will, die einzige Unternehmerausbildung in Deutschland, nämlich die Meisterprüfung, zu absolvieren", empfahl der Mannheimer Kammerpräsident.

Trotz dieser Zahlen stellte Tschischka fest: "Die kleinen und mittleren Unternehmen, die mit ihrer Produktion und ihrer Arbeitskraft im Land bleiben, sorgen auch in schwierigen Zeiten für die unverzichtbare ökonomische und gesellschaftliche Stabilität". Daher müsse die Politik wissen, dass sie alle Anstrengungen unternehmen müsse, die Lage im Mittelstand weiterhin stabil zu halten und wenn möglich zu verbessen, so seine abschließende Lagebeurteilung.
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