Dass Schulpolitik wahlentscheidend sein kann, dies sei aus anderen Bundesländern bekannt, meinte Tschischka. Das könne aber kein Freibrief für vereinfachende Wahlkampfforderungen sein: "Eltern, Schüler und Lehrkräfte und natürlich auch Handwerksbetriebe wollen Gewissheit darüber haben, wie die Schule von morgen konkret aussieht, wie sie funktioniert, welche Absolventen sie hervorbringt." Die Politik müsse Antworten darauf geben, wie beispielsweise in Zukunft mit der wachsenden Heterogenität an den Schulen, dem veränderten Schulwahlverhalten, neuen Bildungsinhalten, der zukünftigen Lehrerausbildung oder auch dem Wunsch nach mehr Inklusion umgegangen wird. Der Beginn des neuen Schuljahres sei ein guter Zeitpunkt, endlich Ideologien beiseitezuschieben. Tschischka: "Nur so kann Baden-Württemberg seine Position in den Bildungsrankings wahren oder gar verbessern."
Angesichts der jüngsten Aussagen des CDU-Landesvorsitzenden Thomas Strobl müsse sich die Landespartei wohl zuerst einmal intern einigen, wohin der Zug gehen solle, sagte Tschischka. Laut Strobl solle im Falle eines Wahlsieges der CDU unter seiner Führung die Gemeinschaftsschule nicht wieder abgeschafft und zudem das Ziel verfolgt werden, wieder mehr Verlässlichkeit an die Schulen zu bringen. "Dies erreicht man in der Tat nicht dadurch, dass man bei jedem Regierungswechsel die Bildungspolitik der Vorgängerregierung grundsätzlich in Frage stellt", so Tschischka. Der richtige Weg sei, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und nach langfristigen Lösungen für die drängendsten Fragen der Schulpolitik zu suchen.